Peter Linner sen. zum Ehrenbürger ernannt

von Leon Öttl

Die Verleihung „Ehrenbürger“ ist die höchste Auszeichnung der Gemeinde. Diese Ehre wurde bislang nur Schwester Gabriele Boll zuteil. Lebende Ehrenbürger gab es seit ihrem Tod 1978 keine. Das änderte sich jetzt: Altbürgermeister Georg Reitsberger regte an, Peter Linner sen. (96) zum Ehrenbürger wählen zu lassen. Dies beschloss der Gemeinderat im Februar einstimmig. Die Verleihung fand im Rahmen der Gemeinderatssitzung am gestrigen Donnerstag (21. März) statt.

Der neu ernannte Ehrenbürger freute sich: „Ich hab viele Auszeichnungen, aber diese Auszeichnung dürfte ganz vorne hinkommen, die anderen habe ich in der Schublade“.

Herr Linner ist gebürtiger Vaterstettener. „Engagement wurde Peter Linner sen. quasi in die Wiege gelegt“, so Bürgermeister Leonhard Spitzauer bei der Ernennung, die im Rahmen der Gemeinderatssitzung stattfand. So war seine Mutter im Juli 1927 eigentlich als Fahnenmutter des Krieger- und Soldatenvereins vorgesehen. Wegen der anstehenden Geburt von Peter konnte sie dieses Ehrenamt nicht mehr ausüben.

1944 wurde Peter Linner zur Marine eingezogen. An Kampfhandlungen beteiligte er sich nicht, ein halbes Jahr verbrachte er in Kriegsgefangenschaft.

Die Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr lag ihm am Herzen. Er organisierte als Schriftführer und Kassier Spenden, 1954 konnte eine Motorspritze angeschafft werden. Auch Drängen Dinners wurde 1972 das für damalige Verhältnisse modernes Gerätehaus errichtet. 1985 wurde er zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannt, ein Jahr später erhielt er eine Auszeichnung für 40 Jahre aktiven Feuerwehrdienst.

„Eindrucksvoll und bis heute unerreicht“ bleibt sein Einsatz für den Bau eines Vereinsheims der Altschützen Vaterstetten, führt Spitzauer aus. Das Vereinsheim mit Schießanlage und Gaststätte in den Jahren 1982 bis 1984 wurde unter Linners „Kommando“ komplett in Eigenregie von den Mitgliedern des Vereins erbaut.

Peter Linner sen. ist außerdem seit über 70 Jahren Mitglied des Krieger- und Soldatenvereins Vaterstetten und war von 1975 bis 1978 für die SPD Mitglied im Vaterstettener Gemeinderat.

Der Bundespräsident hat ihm am 24. Mai 1987 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste verliehen.

Peter Linner sen. und Bürgermeister Leonhard Spitzauer bei der Verleihung Foto: Leon Öttl / B304.de