Ökogas für Nachhaltigkeit

von Catrin Guntersdorfer

Die Gemeindewerke Haar bieten seit Beginn des Jahres auch Ökogas an und setzen damit bei der Versorgung ihrer Kunden mit Energie immer mehr auf Nachhaltigkeit. Bereits im Jahr 2015 hat der kommunale Versorger die Belieferung der Haushaltskunden komplett auf Ökostrom aus umweltfreundlicher Wasserkraft umgestellt. Seit Ende 2020 hat das Unternehmen auch Ökogas im Angebot.„Mit unserem Ökogas kommen wir den Kunden entgegen, die sich aktiv für die Klimaverbesserung einsetzen möchten“, sagt Rainer Mendel, Vertriebsleiter bei den Gemeindewerken Haar. „Auch unsere Industriekunden nehmen das Angebot gern an, da es für sie zunehmend wichtig wird, die Klimabilanz zu verbessern.“ Prominenter Großkunde ist die Gemeinde Haar selbst. So wurde die Wärmeversorgung kommunaler Gebäude zum Jahresbeginn auf Ökogas umgestellt. „Klimaschutz ist für uns in Haar kein Lippenbekenntnis, sondern ein Auftrag. So freut es mich, dass unsere Gemeindewerke uns jetzt auch über die Gasversorgung die Möglichkeit geben, CO2-Emissionen auszugleichen und ökologische Projekte in Nah und Fern zu unter-stützen.“ Doch was genau ist Ökogas? Erdgas ist ein fossiler Energieträger. Das heißt, dass bei seiner Verbrennung CO2 entsteht. Zwar fallen die CO2-Emissionen von Gas deutlich geringer aus als bei Heizöl oder Kohle. Dennoch ist Erdgas natürlich nicht klimaneutral. Da es rein technisch nicht möglich ist, verschiedene Erdgas-Produkte in einem Leitungsnetz anzubieten, nutzt man heutzutage die Möglichkeit, die Emissionen von Erdgas über Ausgleichsprojekte klimaneutral zu stellen. Für einen Haushalt würde das bedeuten: Die Menge an CO2, die durch das eigene Heizen und Kochen entsteht, wird durch Einsparung an anderer Stelle neutralisiert.

Haars Erster Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski (links im Bild) nimmt von Rainer Mendel (rechts im Bild), dem Vertriebsleiter der Gemeindewerke Haar, das Zertifikat über den Bezug von Ökogas für die Liegenschaften der Gemeinde Haar entgegen. (Gemeindewerke Haar)

Die Gemeindewerke bieten derzeit den Klimaausgleich durch Projekte im In- und Ausland an. „Ein Vorteil bei Investitionen in strukturschwachen Ländern ist, dass wir dort nicht nur Emissionen reduzieren helfen, sondern zugleich Lebensbedingungen von Menschen verbessern können“, so Mendel. Ein Beispiel ist die Förderung der Herstellung von energieeffizienten Kochöfen in Uganda. Das Projekt ermöglicht es kleinen Handwerks-betrieben, eine Existenz aufzubauen und macht die neuen Kochöfen gleichzeitig erschwinglich für viele Familien, die auf diese Art schneller, umweltfreundlicher und gesünder kochen können. Der Einsatz eines einzigen Kochofens spart im Jahr ganze drei Tonnen Treibhausgasemissionen ein. Eine mehrfache Win-Win-Situation.„Uns ist es jedoch wichtig, auch Inlandsprojekte anbieten zu können“, betont Mendel. „Deshalb haben wir uns für ein Aufforstungsprojekt entschieden, das sich der Pflege des Ökosystems Wald in Bayern widmet.“ Die Gemeinde Haar stellt ihren gesamten Gasbezug auf Ökogas um und gleicht somit jedes Jahr rund 2.000 Tonnen umweltschädlicher Emissionen aus. Der Emissionsausgleich erfolgt nach den strengen Kriterien des Verified Carbon Standard (VCS), kontrolliert von der unabhängigen, gemeinnützigen und weltweit führenden Verified Carbon Standard Association. „Das Gütesiegel war uns wichtig, um sicherzustellen, dass das Engagement auch zielgerecht ankommt“, sagt Bürgermeister Dr. Andreas Bukowski. Ein Klimaschutzrechner auf der Website der Gemeindewerke Haar (https://www.haar24.com/gas) ermöglicht es Interessierten, zu ermitteln, wie viel Tonnen CO2 sie im eigenen Haushalt oder Betrieb durch den Bezug Ökogas einsparen können. Kunden, die sich für den Bezug von Öko-gas interessieren, können sich zudem bei den Gemeindewerken Haar beraten lassen.