Neubau, Neufinanzierung, Nordspange

von Moritz Steidl

Die Gemeinderatssitzung in Vaterstetten vom vergangenen Donnerstag (12.5.) dauerte zweieinhalb Stunden. B304.de war wie immer dabei und hat für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst. 

Punkt eins war der Neubau einer Grund- und Mittelschule mit Dreifachturnhalle und Schwimmbad.

Das beauftragte Architekturbüro Franz Bald stellte den aktuellen Planungsstand vor, die so genannte Werkplanung. Diese dient als Grundlage der Ausschreibung und auch für den Baustartschuss im März 2017. Plan ist es so, Architekt Franz Balda, eine Fertigstellung bis zum Schuljahr 2019/2020 zu gewährleisten, ein Puffer ist hier bereits eingebaut.

Aktuell beträgt der freigegebene Kostenrahmen 39,2 Millionen, die Planungen belaufen sich jedoch auf 39,4 Millionen, die 200.000 Euro sich einzusparen, wird jedoch als realistisch eingeschätzt.

Die SPD reichte eine Beschlusserweiterung ein, die vorsieht „alle notwendigen Voraussetzungen für thermische und/oder elektrischen Solaranlagen“ für den Neubau geschaffen werden. Die Machbarkeit wird nun überprüft und in der Gemeinderatssitzung vom Juni präsentiert. Ohne Gegenstimmen ging der Beschluss, die „Freigabe der vorgestellten Planung“ und die Ermächtigung des Bürgermeisters „weitere Planungsschritte Werkplanung und Ausschreibung“ den Planungsbeteiligten zu beauftragen.

Gemeinde finanziert ab Dezember 2017 den “Segmüller-Bus”

Tagessatzungpunkt Vier war fast schon ein Klassiker im Gemeinderat. Die als „Segmüller-Bus“ bekannte Buslinie 452 wurde diskutiert, B304.de berichtete darüber. Noch bis 31. August 2017 läuft der Vertrag mit den 16 Gewerbebetrieben in Parsdorf.

Eine neue Finanzierungsform muss also her. Eilen tut es zwar noch nicht, die Gemeinde will den Buslinie, um den Erhalt zu gewährleisten, in eine gemeinwirtschaftliche Linie überführen, heißt selbst finanzieren. Zu den jährlichen Kosten gibt es verschiedene Angaben, so rechnet die MVV mit einer Summe von 420.000 Euro, die laut Gemeinderat jedoch mit Vorsicht zu genießen sind. Abzuziehen sind dazu noch 120.000 Euro, die als Einnahmen verbucht werden können.

Eine europaweite Ausschreibung ist jedoch für einen neuen Betreiber erforderlich, die Bürgermeister Georg Reitsberger (FW) initiierte. Aktuell betreibt die Firma Larcher Touristik GmbH die Buslinie, nun wird ein nach einem neuen Unternehmen gesucht. Der neue  Vertrag soll vom 15.12.2017 bis 09.12.2023 abgeschlossen werden.

Problem des Ganzen ist, dass somit zwischen September 2017 und 15. Dezember 2017 keine Finanzierung vorliegt. Die Betriebe müssten vom Bürgermeister im 1. Quartal 2017 kontaktiert werden, damit die Finanzierung über eben jenen Zeitraum weitergeht. Sollte dies nicht möglich sein, da keine Lösung bis dahin gefunden ist, sind die Betriebe bereit den Zeitraum weiter zu finanzieren, andernfalls muss die Gemeinde einspringen. Es handelt sich hierbei um 70.000 Euro.

Einen Vorschlag brachte Reitsberger ins Spiel, den er bereits mit Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (CSU) besprochen hat. Der Bürgermeister stellte in Aussicht, dass Kinder den Bus umsonst nutzen können. Die Mitglieder des Gemeinderats reagierten auf die Idee mit Wohlwollen.

Abgestimmt wurde schließlich auch und zwar, dass die Verwaltung beauftragt wird eine Aussschreibung zu starten und „im Falle keines Finanzierungsbeitrags durch Gewerbetreibende übergangsweise eine Cofinanzierung des Defizits von 01.09.2017 bis 15.12.2017“ in der Summe von circa 70.000 Euro zu übernehmen. Gegen vier Stimmen ging der Beschluss durch.

Nordspange bleibt Nordspange

Eine Kuriosität zeichnete sich beim letzten Punkt ab, der Benennung des ersten Bauabschnitts der neugebauten Umgehungsstraße für Parsdorf und Weißenfeld, aktuell noch als „Nordspange“ bekannt. „Kiebitzstraße/-Alle“ und „Fachhammer-Straße/-Spange“ standen zur Auswahl. Schließlich wird es doch, der Projektname „Nordspange“ – doch wie kam es dazu?

Kiebitze, so verlautete die Verwaltung, sollen Parsdorfer Bürger des Öfteren auf eben jener Nordspange gesichtet haben.

Bürgermeister Reistberger plädierte für einer der beiden Fachhammer-Varianten. Denn, „es gibt einen verschwundenen Ort,“ so Reitsberger, der zunächst als „Vahaim“, später „Fachaim“ und schließlich als Fachham existiert. Im 19. Jahrhundert wurde der Hof jedoch wahrscheinlich abgerissen. Ein Denkmal bekommt er jedoch trotzdem nicht. Nach einer witzigen Diskussion im Gemeinderat, die keine wirkliche war, steht nun fest, ass die Nordspange nun auch offiziell die Nordspange heißt und bleibt.