Nachhaltigkeit – aber echt!

von b304

In allen Bereichen unserer Gesellschaft dringt mehr und mehr der Wunsch durch, nachhaltig zu leben. Sei es bei der Ernährung, dem Urlaub, der Kommunikation, der Energie selbstredend, bei Transport und Verkehr und in vielen anderen Bereichen. Auch vor dem guten alten Weihnachten macht diese Entwicklung nicht halt: Evergreen künstlicher Weihnachtsbaum Frost Fichte, Ökofichte aus der Region,
Bioweißtanne zum Selbstsägen, nachhaltiger Weihnachtsbaum aus Holz… all diese Slogans schallen
einem aus Funk und Fernsehen bzw. aus dem Internet entgegen. Aber den echten und einzigen
nachhaltigen Weihnachtsbaum hatte in diesem Jahr die VHS Vaterstetten. Die Geschichte des
Baums ist so gut, dass sie uns der Leiter der VHS, Helmut Ertel, erzählt:


“Alles begann mit der jährlichen Info unseres Partners Schöttl Print Systemhaus aus Oberschleißheim,
die unsere Kopierer und Faxe bereitstellen. Die Firma Schöttl schenkt jedem Partner jährlich einen
Weihnachtsbaum. Dieser muss in Oberschleißheim abgeholt werden. Das ist zwar von uns aus ein
weiter Weg, aber es ist eine sehr schöne Veranstaltung mit kleinem Weihnachtsmarkt, Lebkuchen
und Glühwein. Unsere Kollegin Anja Rahimpour hat sich bereit erklärt, den Baum in diesem Jahr zu
holen. Dies hatte mehrere Gründe: erstens wohnt sie unweit von Oberschleißheim, was die Mühen
des Transports geringer erscheinen ließ. Zweitens brauchte sie den Baum als Deko für unsere
Veranstaltung „Alles jute zum Fescht“ mit Thomas Maria Peters (es ging um Weihnachten und
Dialekte) und sie wollte den Baum dann anschließend auch noch für unsere interne Weihnachtfeier
in der VHS verwenden. Guter Plan mit einigen Hindernissen. Anja wusste ja nicht, dass sie den Baum
am Tage der Schneekatastrophe abholt (1.12.). Sie kam dann zwar noch gut von Oberschleißheim zu
sich nach Hause, aber der Baum, üblicherweise draußen zwischengelagert, musste dann wieder von
den Schneemassen befreit werden. Nicht schön! Dann wurde der Baum nach Vaterstetten gefahren.
Dort stellten wir fest, dass der Stamm für unseren Baumständer viel zu groß war. Daher musste ich
beilbewaffnet Hand anlegen (siehe Foto). Nachdem dann der Baum erst im Eingangsbereich stand
(da haben wir nicht strategisch genug gedacht) wurde er mit einer ganz neuen Technik in den
Veranstaltungsraum verbracht (Rollwägelchen mit Gummimatte aus dem Streamingraum!), um
möglichst wenig Nadeln auf dem ACHTUNG Nadel(!)filzteppich zu hinterlassen. Ist sehr gut geglückt.
Aber nur, weil der Baum offensichtlich von guter Qualität war. Nach dem Schmücken zierte der Baum
in unglaublicher Weise die Veranstaltung, bei der 80 Teilnehmer anwesend waren. Ein paar Tage
später war er uns eine prima Kulisse für unser Weihnachtswichteln und in diversen weiteren Kursen
(z.B. Lesung: A christmas carrol) diente er als besinnlicher Hintergrund.

Der nachhaltige Weihnachtsbaum (Foto: VHS Vaterstetten)


Aber nach Weihnachten ist vor Weihnachten: unser Plan war nun, den Baum abzuschmücken und aus dem Fenster zu werfen, bevor wir in den Weihnachtsurlaub gehen. Gesagt getan, ging alles gut und er hatte kaum Nadeln verloren (gute, nachhaltige Qualität!). Da lag er nun, draußen. Im Sturm
verweht. Das konnten wir nicht auf uns sitzen lassen, denn wir schmeißen nie was weg, also sehr selten. Deswegen ging unsere Kollegin Daniela heute (22.12.) durch die Kurse und fragte, ob noch jemand einen gut erhaltenen, gebrauchten Weihnachtsbaum haben möchte. Und tatsächlich: eine Teilnehmerin hat ihn mitgenommen. Sie wollte eigentlich keinen, da sie bald verreisen würde, aber
jetzt hat sie ihn doch mitgenommen und sich wahnsinnig gefreut, vor allem für die Kinder. Und wir
hatten den nachhaltigsten Baum Oberbayerns.”