Die Umbau- und Erweiterungsarbeiten, die für das Ernst-Mach-Gymnasium (EMG) in Haar anstehen, werfen ihre Schatten voraus und haben nun für eine böse Überraschung zum Sitzungsstart im Gemeinderat gesorgt. Für die Container, in die einige Klassen während der Umbauarbeiten schon im Sommer diesen Jahres einziehen sollen, müssten insgesamt 32 Bäume gefällt werden. Unter den anwesenden Ausschussmitgliedern, die mit dieser Information erstmals konfrontiert wurden, machte sich angesichts der Dimension des drohenden Baumverlusts fraktionsübergreifend große Betroffenheit breit. Die Beschlussfassung wurde vertagt. Auch Peter Siemsen (FDP) stemmte sich im Bauausschuss vehement gegen die in der Beschlussvorlage als unumgänglich bezeichneten Baumfällungen. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Leistung von Ersatzpflanzungen sieht er nur als zweitbeste Lösung, da der ökologische Wert großer alter Bäume deutlich höher einzuschätzen sei. Von einigen Gemeinderäten wurde in der Bauausschusssitzung eine Umpflanzung angeregt, um eine Fällung zu verhindern. “Einem Baum durch Umpflanzen an anderer Stelle ein Weiterleben zu ermöglichen, passt deutlich besser zum Nachhaltigkeitsanspruch und Zirkularitätsgedanken der Gemeinde, als ihn zu Brennholz zu verarbeiten”, findet Siemsen.
Die geplante zweistöckige Containeranlage, die 16 Klassenzimmer umfasse wird, soll auf und neben dem Schulparkplatz entstehen. Dazu müssten jedoch 32 Bäume gefällt werden, von denen rund die Hälfte unter die Baumschutzverordnung fällt. Auch 44 Parkplätze, die für Lehrkräfte vorgesehen sind, würden wegfallen. Auf der Gemeinderatssitzung Ende Januar soll die Gesamtplanung für das EMG vorgestellt werden.