Mit Platzsharing gegen Erziehermangel

von Markus Bistrick

Jüngst hat sich die Elterninitiative im Rathaus mit Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger getroffen, um sich über den „Erziehermangel“ in der Gemeinde auszutauschen. Dem Problem solle unter anderem mit einer Attraktivitätskampagne begegnet werden. Erklärtes Ziel sei es, dass alle angemeldeten Kinder ab dem Betreuungsjahr 2017/18 und in Zukunft einen Platz bekommen, heißt es in einer Mitteilung der Elterninitiative.

Ziel des runden Tisches mit Bürgermeister Georg Reitsberger  war es, eine Form der Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde, den Trägern und der Elterninitiative zu finden, um das Problem „Erziehermangel“ langfristig in den Griff zu bekommen. Zu Beginn wurde seitens der Gemeinde zusammengefasst, welche Maßnahmen in den vergangenen Monaten bereits ergriffen wurden, um das Betreuungsangebot gerade im Bereich der Krippen und Kindergartenplätze auszuweiten. Ein Problem bestehe weiterhin in der Nachmittagsbetreuung – also sowohl bei Hort als auch bei der Mittagsbetreuung bzw. dem Angebot von Ganztagsschulen. Auch hier arbeite die Gemeinde aber intensiv an weiteren Lösungen. Übereinstimmend wurde festgehalten, dass nicht die Räumlichkeiten, sondern der Mangel an Fachpersonal die größte Herausforderung ist und bleibt.

Delegation der Elterninitative vor dem Vaterstettener Rathaus. Im Bild von links oben nach rechts unten: Amelie Promeuschel, Dr. Ivett Guntersdorfer, Nina Hammer, Peter Schuster, Katrin Brauhardt, Anne Frank, Valeria Dingler, Andrea Bross, Annabell Wegener, Dr. Enrica Biemmi, Melanie Harlfinger, Dr. Petra Köppel und Svitlana Löhner. (Foto: privat).

Die Elterninitiative stellte ihre Idee einer Attraktivitätskampagne vor, um die Gemeinde Vaterstetten für pädagogisches Fachpersonal anziehend zu machen. Erklärtes Ziel ist, dass alle angemeldeten Kinder ab dem Betreuungsjahr 2017/18 und in Zukunft einen Platz bekommen – einschließlich der Kinder, die mit ihren Familien zuziehen werden. Diese Kampagne sieht kurz-, mittel- und langfristigen Maßnahmen vor, die von Platzsharing über ein modernes Personalrecruiting über Social Media und die Gewinnung ausländischer qualifizierter Fachkräfte bis hin zu einer Fachakademie zur Ausbildung weiterer Erzieher/innen reichen. Die Maßnahmen waren im Vorfeld mit diversen Trägern besprochen worden. Die Gemeinde verwies auf die begrenzten finanziellen Mittel und die unterschiedlichen Zuständigkeiten von Gemeinde und Trägern, räumte aber auch ein, dass einige der Maßnahmen ohne große Budgets umzusetzen seien. Die vorgeschlagenen Maßnahmen der Elterninitiative sind als äußerst konstruktiv aufgefasst worden und werden nun in einem Arbeitskreis mit Gemeindemitgliedern, Vertreter/innen der Elterninitiative und der Träger weiter ausgearbeitet.

Petra Köppel von der Elterninitiative zog anschließend ein positives Fazit. „Wir haben unzählige Arbeitsstunden in die Entwicklung von Lösungsansätzen investiert und freuen uns, dass die Gemeinde so offen auf unsere Vorschläge reagiert und gemeinsam mit uns über den Tellerrand hinausschauen und sich der Situation stellen will. Ein Hin- und Herschieben der Verantwortung lastet letztlich nur auf den Schultern unserer Kinder. Wir sind überzeugt davon, dass unsere Ideen gepaart mit der Bereitschaft der Gemeindevertreter/innen und der Expertise der Träger viel bewirken kann. Im Schulterschluss können wir ein Betreuungsangebot schaffen, das nicht nur für das dringend benötigte Fachpersonal hoch attraktiv ist, sondern auch für die Außenwirkung der Gemeinde.“

Das erste Treffen des Arbeitskreises wird in der ersten Maiwoche stattfinden, sobald die Anmeldezahlen für das kommende Betreuungsjahr vorliegen. Erste Umsetzungen sollen bereits im aktuellen Betreuungsjahr stattfinden.

Die Elterninitiative freut sich weiterhin über jegliche Unterstützung. Das nächste Treffen der Eltern findet am Dienstag, den 25. April um 20 Uhr im Alten Hof (Fasanenstraße 4, 85591 Vaterstetten) statt. Weitere Infos: http://www.elterninitiative-vaterstetten.de/.