Im Neubaugebiet Vaterstetten Nord-West steht ab jetzt den Neubürgern ein Carsharing-Wagen zur Verfügung, der Teil eines neuen entwickelten Mobilitätskonzeptes ist, das die “Vaterstettener Autoteiler e.V. “zusammen mit der Gemeinde Vaterstetten und den beteiligten Bauträgern verwirklichen.
“Ich bin immer offen für solche Experimente!”, freut sich Vaterstettens Bürgermeister Georg Reitsberger und drückt Klaus Breindl, Mitbegründer des Carsharing-Vereins “Vaterstettener Autoteiler” zuversichtlich symbolisch die Autoschlüssel für einen neuen Toyota Yaris in die Hand. Bezahlt wurde der Wagen komplett von den Bauträgern des Neubaugebietes, um den Unterhalt kümmert sich jedoch der Carsharing-Verein. Ein zweites Auto soll schon Anfang 2019 dazu kommen- vielleicht sogar noch ein drittes. Die Neubürger, die den Wagen nutzen wollen, müssen sich lediglich mit einer Unterschrift im Rathaus registrieren, nicht aber bei den “Vaterestettener Autoteilern” Mitglied werden. Das bedeutet, dass sie auch keine 600 Euro Einlage zahlen müssen, die sonst für Neumitglieder, neben den 50 Euro Aufnahmegebühren fällig wird. Gezahlt werden muss von den Nutzern letztlich nur das, was tatsächlich an Kilometern gefahren wird. “Einfacher kann man es den Leuten wirklich nicht machen”, erklärt Breindl das Pilotprojekt. Der Verein versucht, die Einstiegshürde für das Carsharing damit so niedrig wie möglich zu gestalten “Deutschlandweit ist das, wie wir es hier organisiert haben einzigartig!”, erklärt Breindl das Konzept für das Neubaugebiet. “Dass ein Carsharing-Verein einen Bauträger mit an Bord hat, gibt es sonst nirgends.” Der Kontakt für die Zusammenarbeit wurde über die Gemeinde hergestellt, wofür der Verein Reitsberger dankbar ist.
Das Neubaugebiet, in dem rund 500 Wohneinheiten entstehen, bedeutet neben vielen neuen Bürgern auch viel mehr Verkehr für den Ort. “Es liegt natürlich in unserem Interesse, das Verkehrsaufkommen möglichst gering zu halten!”, sind sich Reitsberger und Breindl einig. So wird es neben den Carsharing-Autos eine neue Buslinie mit 2 Haltestellen im Neubaugebiet geben und auch Leihräder sind für die Zukunft angedacht. “Wir versuchen die Mobilität hier bestmöglich zu bündeln!”, erklärt Tobias Aschwer, der Klimaschutzmanager der Gemeinde Vaterstetten, die Pläne.
Derzeit nutzen knapp 3 Prozent der Bürger in Vaterstetten das Angebot der “Autoteiler”. Mit den zwei weiteren Autos im Neubaugebiet erhofft man sich, die Nutzerzahl deutlich anzuheben. “Schön wäre es, wenn wir 10 Prozent der Neubürger gewinnen könnten!”, hofft Breindl. Die neuen Autos können im Übrigen auch von allen anderen Mitgliedern des Vereins genutzt werden. Umgekehrt können jedoch die Anwohner des Neubaugebietes nicht automatisch alle Carsharing-Autos im Gemeindegebiet nutzen. Dafür müssen sie dann doch erst ein amtliches Mitglied werden.