Seit einigen Wochen beobachten die Haarer Bürger*innen mit Interesse, wie an insgesamt zwölf Stellen quer durch die Gemeinde blau- silberne Fahrradständer aufgestellt wurden. Es waren die Vorboten des MVG- Mietradsystems. Seit Freitag (26.04.) sind die Räder nun in der Gemeinde unterwegs. Und hoffentlich auch darüber hinaus.
„Es ist echt ein bequemes Radl!“, Das Urteil von Haars Bürgermeisterin Gabriele Müller zu den MVG Mieträdern fiel schon nach den ersten geradelten Metern sehr positiv aus.
Und auch die anderen „Premieren-Radler“, die sich an der Nordseite des Haarer Bahnhofs zur feierlichen Eröffnung des MVG Mietradsystems eingefunden hatten, zeigten sich durchwegs begeistert und fragten interessiert nach: Wie kann man
ausleihen? Welche App wird benötigt? Was kostet das? Wird pro Zeit oder Kilometer abgerechnet? Wohin muss man die Räder
zurückbringen? Werden an den Stationen immer genügend Räder stehen? Werden die Räder gewartet und notfalls repariert?
Und kann man die Sattelhöhe des Mietrads anpassen? Auf all diese praktischen Fragen hatte Sonja Rube vom MVG eine durchwegs zufriedenstellende Antwort parat. Ein offensichtlich sorgfältig durchdachtes System, diese blauen Räder…
Wie gut es rollt, das zeigt nicht nur die Stadt München, in der mittlerweile 3.200 MVG-Mieträder unterwegs sind, sondern auch der Landkreis: Hier sind zum jetzigen Zeitpunkt 119 Stationen mit 1.150 Rädern bestückt worden. Die Gemeinde Haar lieferte die bislang neuesten zwölf Stationen dazu und andere Kommunen werden diese Zahlen auch noch erhöhen. „21 von 29 Kommunen nehmen insgesamt teil. Grundsätzlich spürt man bei der Landkreisbevölkerung die Bereitschaft zum Radeln“, betonte der
stellvertretende Landrat Ernst Weidenbusch während der Eröffnung.
Dass die Haarer*innen überdurchschnittlich fleißige Radler sind, hat bereits die Verkehrserhebung im letzten Jahr gezeigt –
und Gabriele Müller ist sich nicht nur deshalb sicher, dass das Angebot in ihrer Gemeinde Anklang finden wird.
Mit dem MVG Mietrad kann man nämlich nicht nur bequem von den Bahnhöfen heimkommen, sondern auch den Riemer See aufsuchen, die Strecken zwischen den Dörfern überwinden: Auch Arbeitswege sind damit einfach und umweltfreundlich zurückzulegen. Die Bürgermeisterin kann sich deshalb gut vorstellen, dass sich gerade die größeren Haarer Gewerbetreibenden
selbst um eine Verleihstation vor der eigenen Firma bemühen. Denn auch das ist möglich.
„Wir haben in unserem System die Klinik bereits angebunden– und das wird jetzt schon gut genutzt“, betont die Rathauschefin.
Natürlich wünscht man sich von Seiten des MVG auch, dass die Räder überörtlich zum Einsatz kommen– sprich: dass die Haarer*innen auch ihre Strecken in die Nachbargemeinden oder in die Landeshauptstadt strampelnd zurücklegen. Wohin die Wege die Mietradler*innen letztlich führen, werden die Nutzerzahlen belegen, die durch das GPS-System der Räder anonym ausgewertet werden. Derzeit befindet sich das System allerdings noch im Aufbau, nahezu wöchentlich kommen neue Kommunen hinzu und auch die Stadt München eröffnet immer wieder Stationen.
„Ich sehe das als hoffnungsvollen Anfang- und einen erfreulichen Beitrag zum Klimaschutz“, freut sich Gabriele Müller.
Damit die Bürger*innen auch kostengünstig in die Pedale treten können– die Rad miete kostet am Tag maximal 12 Euro-, wird das Projekt von mehreren Seiten gefördert: 70 Prozent der Kosten trägt der Bund, die fehlenden 30 Prozent teilen sich der Landkreis und die jeweilige Gemeinde. Für Haar bedeutet das einmalige Ausgaben für die Einrichtung der zwölf Stationen von 70.000 Euro sowie eine Investitionsbeteiligung an den Betreiber von 45.000 Euro. Jährlich zahlt die Gemeinde dann 20.000 Euro Betriebskostenbeteiligung an den Betreiber.
Gut investiertes Geld fand auch die Mehrheit des Gemeinderats, die sich schon im Vorfeld für das Projekt begeistern konnte. Dann heißt es jetzt also für die Haarer*innen: Auf die Radl, fertig, los! Alle wichtigen Infos zum MVG Rad finden Sie online unter
www.mvg.de/rad.