Update, 31.10.,10.31 Uhr: Der 53-jährige Gymnasiallehrer Andreas Ziegler aus Neukeferloh will die Nachfolge von Klaus Korneder antreten. Gestern Abend nominierte ihn die Grasbrunner SPD einstimmig zu deren Bürgermeister-Kandidat. Die Fußstapfen seien ein „paar Nummern zu groß“, sagte der dreifache Familienvater im Hinblick auf die Bilanz der fast 18-jährigen Amtszeit von Klaus Korneder durchaus demütig. Er wolle das Lebenswerk fortführen. Doch das Erbe dürfte nicht die einzige Herausforderung seien. Auch sein Gegenkandidat von FWG und CSU dürfte es nach B304.de-Informationen werden.
„I am the normal one“, so beschreibt sich der frischgebackene Bürgermeister-Kandidat Andreas Ziegler in Anlehnung an ein Zitat von Fußball-Legende Jürgen Klopp selbst. Bodenständig sei er, aber auch führungsstark und mit Verwaltungsthemen vertraut – nicht zuletzt durch seine Tätigkeit als Chemie-Lehrer am Münchner Rupprecht Gymnasium. Ein weiterer Schwerpunkt liege auf dem Bereich Soziales. Das dürfte auch mit seiner Herkunft zusammenhängen. Aufgewachsen ist Andreas Ziegler in Haar – unter anderem im Jagdfeldzentrum. Seine Mutter habe das Haarer Familienzentrum mitbegründet und sein Vater Peter, ein Sozialpädagoge, hatte sich unter anderem über 30 Jahre als Gemeinderat engagiert.
„Ich habe Blut geleckt“
Seit 2002 leben Carmen und Andreas Ziegler mit ihren drei Kindern in Neukeferloh – „sehr glücklich“, wie der 53-Jährige mehrfach betont. Das sei keine Selbstverständlichkeit. Er werde daher alles dafür tun, dass das Leben in seiner Heimatgemeinde Grasbrunn so lebenswert bleibe. Die größten Herausforderungen der nächsten Jahre seien dabei die Geothermie, der Glasfaser-Ausbau, die Erweiterung des Radwegenetzes, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und natürlich die weitere Stärkung des Gewerbes, als wichtige Einnahmequelle der Gemeindekasse. Er habe Blut geleckt. „Pack ma’s“, so Ziegler unter dem Applaus der 17 anwesenden SPD-Mitglieder.
Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde gestern Abend auch die Liste mit den Kandidaten der SPD für den Gemeinderat. Auf den aussichtsreichsten Plätzen 2 und 3 finden sich, wie bereits 2020, der Grasbrunner Landwirt Thomas Unterbichler (35) und die Landschaftsarchitektin Julia Blanck (57) aus Neukeferloh, gefolgt von Feuerwehr-Gerätewart Markus Mende (54) aus Harthausen, dem Vorsitzenden des TSV, Uli Hammerl (70), und Ursel Schmidt (64), beide aus Neukeferloh. Sie alle sitzen bereits jetzt im Gemeinderat. Die Diplom-Informatikerin Ursel Schmidt war 2008 übrigens selbst einmal Bürgermeister-Kandidatin und damals noch für die CSU erfolglos gegen Klaus Korneder angetreten.
Auch wenn sich der amtierende Bürgermeister Klaus Korneder am 30. April 2026 von der Kommunalpolitik verabschiedet, könnte es durchaus sein, dass der Nachwuchs künftig vor Ort Verantwortung übernimmt. Auf Platz 11 tritt Sohn Sebastian (25, Steuer Assistent) und auf Platz 18 Tochter Miriam (31, Erzieherin) an. Aktuell hat die SPD 6 Sitze im Grasbrunner Gemeinderat – gefolgt von CSU (5), FWG (4), Grüne (3) sowie AusschussG FDP/Michalka (2).

Eindeutiger Sieger des Abends war allerdings die Gulaschsuppe von Brix und Uli Hammerl, der seit 1996 für die SPD im Gemeinderat Grasbrunn sitzt. Rund 24 Stunden hatten die Beiden die feurige Eigenkreation auf ihrem heimischen Holzofen ziehen lassen. Ein Feuer, dass die SPD und ihr Bürgermeister-Kandidat im Wahlkampf erst noch entfachen müssen.
Ursprüngliche Eil-Meldung, 30.10., 20.25 Uhr: Als erste Partei in Grasbrunn hat die SPD am Donnerstagabend ihren Bewerber für das Amt des Bürgermeisters nominiert: Die Sozialdemokraten gehen mit dem weitestgehend unbekannten Andreas Ziegler aus Neukeferloh ins Rennen. Der 53-Jährige ist Gymnasiallehrer und stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsverbands. Bei der Kommunalwahl 2020 hatte der dreifache Vater bereits auf Platz 10 der SPD-Liste für den Gemeinderat kandidiert, verfehlte damals aber den Einzug ins Kommunalparlament.
Noch offen ist, ob auch die Grünen einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten nominieren und mit wem die FWG und die CSU als Spitzenkandidat in den Ring steigen.
Wie berichtet, zieht sich Amtsinhaber Klaus Korneder (SPD) nach 18 Jahren aus der Kommunalpolitik zurück. Sein letzter Amtstag ist der 30. April 2026.
