Mitreißende Läufe gab es an einem stimmungsvollen Laufabend, den der TSV Vaterstetten an Christi Himmelfahrt zum dritten Mal abgehalten hat. Große Resonanz gab es bei den jungen Altersgruppen und eine riesige Anzahl an Staffeln. Die vielen Besprechungen des Helferteams im Vorfeld des Vaterstettener Laufabends haben sich ausgezahlt: Bei der dritten Auflage der Veranstaltung waren
etliche Probleme des Vorjahres gelöst worden, die damals zurecht für Unmut unter den Teilnehmern
und Betreuern gesorgt hatten. Doch leider zeigte sich an bestimmten Stellen, dass die Organisation
noch ausbaufähig ist.
Während die Anmeldungen für den diesjährigen Laufabend anfangs nur sehr spärlich eingegangen
waren, gab es noch einen echten Schlussspurt: 246 Personen von jung bis alt hatten sich für die Distanzen von 40 m bis 1 Meile angemeldet, mehr als 230 von ihnen waren letztendlich am Start. Etwa zwei Drittel der Teilnehmer war maximal 15 Jahre alt.
„Unsere Stoßgebete hinsichtlich des Wetters haben sich ausgezahlt“, sagt Leichtathletik Abteilungsleiter Martin Fischer vom TSV Vaterstetten. „Es war zwar kalt, aber trocken, und die Sonne
spitzte ab und zu durch.“ Besonders froh ist er, dass im Gegensatz zum Vorjahr der Zeitplan
weitgehend eingehalten werden konnte.
Parallel stattfindende Laufwettbewerbe
Dazu trug auch bei, dass das Organisationsteam parallel mehrere Läufe angesetzt hatte, um alles in
einem Zeitraum von fünf Stunden unterzubringen. So kam es, dass in der ersten Veranstaltungsstunde Jugendliche über 75 m und 100 m auf der Zielgerade sprinteten, während auf der Gegengerade die kleinsten Teilnehmer ihre Läufe über 40 und 50 m absolvierten. Die „Großen“ bekamen dabei einen echten Startschuss aus der Wettkampfpistole und wurden elektronisch gestoppt, die „Kleinen“ mussten sich mit einer Handklappe als Startsignal und einer Handstoppung begnügen.
Beeinträchtigt von den jeweils anderen Läufen war jedenfalls keine der Gruppen. Somit kann diese
Aufteilung in parallel stattfindende Laufwettbewerbe als sehr gelungen bezeichnet werden.
Bessere Ausleuchtung im Zielbereich
Eine zweite wichtige Neuerung zum Vorjahr war, dass für die letzten Läufe des Tages im Zielbereich
extra Scheinwerfer aufgestellt wurden. Denn aufgrund der hereinbrechenden Dunkelheit wäre sonst
die Zielkamera bei der Zeitmessung nicht zu gebrauchen gewesen. Die vielen Gedankenspiele des
Organisationsteams im Vorfeld über verschiedene Lösungsmöglichkeiten für dieses Problem haben
sich ausgezahlt – die gefundene Lösung hat funktioniert und alle zufriedengestellt.
Nicht alles lief glatt – aber Potenzial ist vorhanden
Doch wo Licht, da auch Schatten – oder wie Martin Fischer sagt: „Ich blicke mit einem lachenden und
mit einem weinenden Auge zurück.“ Die Beteiligten sind sich einig, dass das Wettkampfbüro einen Flaschenhals darstellte, „der durch Änderungen der Organisation und Aufstockung des Personals in
diesem Bereich im kommenden Jahr beseitigt werden muss“, sagt Martin. Der Engpass führte zum
Beispiel dazu, dass die Siegerehrungen für die Kinder deutlich später als angekündigt stattfinden
konnten und es durchaus dauerte, bis die „Live-Ergebnisse“ im Internet für jedermann abrufbar
waren. „Bei der Kommunikation untereinander sowie für die Teilnehmer und Betreuer müssen wir
noch nacharbeiten“, gibt Martin die Richtung für die nächste Austragung vor.
Auch Dirk Schönmetzler, Sportwart der Leichtathletik-Abteilung des TSV Vaterstetten, ist der gleichen
Meinung: „Wir haben wieder vor Augen geführt bekommen, dass für die Organisation einer solchen
Veranstaltung mehr als Herzblut erforderlich ist.“ Es werde jetzt darum gehen, so manchen Stein
umzudrehen und die Aufgaben auf noch mehr Schultern zu verteilen.
Der 3. Vaterstettener Laufabend hat jedenfalls gezeigt, dass die Veranstaltung viel Potenzial hat. „Das
schöne Vaterstettener Stadion hat eine solche Veranstaltung für Leichtathleten aus der Region
verdient. Das sind wir auch unseren eigenen Athleten und Athletinnen schuldig und sollte unser
Anspruch sein“, ergänzt Dirk.
Was sonst noch bemerkenswert beim 3. Laufabend Vaterstetten war:
-In allen Altersklassen waren 26 Staffeln über 4 x 50 m, 4 x 75 m und 4 x 100 m am Start, viele
hatten sich erst kurz vor Meldeschluss registriert – eine riesige Anzahl! Die Kampfrichter
hatten also alle Hände voll zu tun, um bei den drei Staffelstabübergaben pro Lauf alles im
Blick zu behalten. Es versteht sich von selbst, dass gerade bei den Staffelläufen die Stimmung
im Stadion am besten und die Lautstärke auf der Tribüne am höchsten war.
-Im Lauf über 1 Meile konnte Reinmund Hobmaier vom PTSV Rosenheim den bayerischen
Rekord in der Altersklasse M60 um etwa zwei Sekunden verbessern. Dank der frisch
installierten und ausreichenden Zielbeleuchtung ist die erzielte Zeit bestlistenfähig.
-Der Florian-Cucu-Preis zu Ehren des 2022 verstorbenen langjährigen Leichtathletik-Trainers
vom TSV Vaterstetten für die schnellsten jugendlichen 100-m-Läufer ging in diesem Jahr an
Nahia McKinnon (TSV Ottobrunn, U16), Sophie Barth (TSV Ottobrunn, U18), Henry Finke (TSV
Vaterstetten, U16) und Junior Ngwa (SV Putzbrunn, U18).
-Über 100 m in der männlichen Jugend U16 waren elf Fußballer als Gaststarter vom SC
Baldham-Vaterstetten dabei, für die zwei Extraläufe angesetzt wurden. Organisiert hatte das
Jugendtrainerin Stefanie Roth vom TSV Vaterstetten zusammen mit SCBV-Trainer Ismail
Benrabh. Und, siehe da: Einige der Fußballer waren tatsächlich schneller als die schnellsten
Leichtathleten! Ob sich da nicht ein Wechsel der Sportart lohnen würde?
Ausblick auf 2024:
Der 4. Vaterstettener Laufabend findet voraussichtlich am 8. Mai 2024 statt – erneut am Mittwoch
vor Christi Himmelfahrt.
