Der Landkreis München soll zur Corona-Modellregion werden. Eine entsprechende Erklärung dazu hat Landrat Christoph Göbel (CSU) gegenüber dem bayerischen Gesundheitsministerium abgegeben. Der Politiker hofft, dass der Landkreis nach Ostern, neben mehreren anderen Städten und Regionen ausgewählt wird, und entsprechend dem sogenannten Tübinger Modell, Lockerungen der Corona-Beschränkungen erprobt werden.Während das Robert-Koch-Institut von mehr Einschränkungen spricht, um die dritte Welle der Corona-Pandemie zu stoppen, kann Tübingen öffnen. Das liegt an der umfassenden Teststrategie der Stadt, wonach beispielsweise nur diejenige in den Genuss von geöffneten Läden oder Biergärten kommen, die einen tagesaktuellen, negativen Corona-Test vorlegen können. Besuche eines Restaurants, eines Kinos oder Theaters sowie Fitnessstudios sind nach einem negativen Testergebnis 24 Stunden lang möglich, unabhängig von den Inzidenzwerten in der jeweiligen Region.
“Die entsprechende Infrastruktur wird im Landkreis derzeit aufgebaut, um eine solche Modellregion werden zu können”, erklärt der Landrat. Göbel strebt für den Landkreis klare Öffnungsperspektiven an, denn: “Einen dauerhaften Lockdown wird die Bevölkerung nicht mehr mitmachen!”, so der CSU-Mann. Seine Strategie: “So wenig wie möglich einschränken, mit nachgewiesenen negativen Testergebnissen!” Er plädiert für eine rigorose Teststrategie- “wer das nicht will darf eben nirgendwo rein!” Mehr Freiheitsrechte müssen, seiner Meinung nach, unter anderem an eine intensive Teststrategie gekoppelt sein.
In einer Pressemitteilung informiert das Landratsamt: “Sollte die Wahl des Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege auf uns fallen, sind wir bestens vorbereitet, um direkt loszulegen. Seit Beginn der Pandemie setzen wir im Landkreis auf eine dezentrale Testinfrastruktur, die weiter ausgebaut wird.” Damit sei man in der Lage, auch eine hohe Anzahl an Tests schnell und niederschwellig durchzuführen- dies sei die wichtigste Voraussetzung, um weitere Öffnungsschritte sicher und effizient umzusetzen.
“Mit der Landkreis-Lizenz für “Darfichrein” können Kontaktdaten schon jetzt schnell und unkompliziert per Smartphone erfasst werden. Ganz neu können mit der App auch „Click and Meet“-Termine vereinbart werden. Darüber hinaus arbeiten wir an einer Möglichkeit, die Testergebnisse für den Zugang zu Unternehmen, zur Gastronomie etc. zu nutzen.” Bereits Anfang der Woche hat Göbel deshalb in einem Schreiben an das Bayerische Gesundheitsministerium nachdrücklich Interesse an einem Modellprojekt bekundet.
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