Gestern Abend war wieder einmal die Bebauung des ehemaligen Kugler Geländes in Grasbrunn Thema im Bauausschuss der Gemeinde. Doch ein grünes Licht ohne Einschränkungen gab es auch dieses Mal nicht. Und das, obwohl zwischenzeitlich einige intensive Gespräche zwischen Politik, Architekt, Bauunternehmer und Eigentümer, sowie unzählige Nachbesserungen stattgefunden haben. Unter anderem wurde aus einem geplanten Doppelhaus nun ein Einfamilienhaus. Doch das reichte dem Bauausschuss nicht…
Zu dicht bebaut, zu große Balkone und eine Architektur, die nicht ländlich genug ist – mit diesen Argumenten hatte der Grasbrunner Gemeinderat in seiner Sitzung am 29. April die Pläne der Pöttinger Wohn- und Industriebau GmbH zur Nachnutzung des Kugler Grundstücks abgelehnt. Daraufhin hatten sich Architekten (Zeitler und Blaimberger), die Grundstückseigentümer – die Gebrüder Kugler – und die Fraktionsvorsitzenden der im Gemeinderat vertretenen Parteien zu einem Gespräch getroffen, um alle Sorgen und Wünsche der Volksvertreter in die Pläne einfließen zu lassen. Unter anderem wurde die Balkontiefe bei den Doppelhäusern von 2 Metern auf 1,5 Meter reduziert, der Dachüberstand auf bis 1 Meter erweitert, der Spielplatz in das Zentrum der Anlage verlegt und anstelle eines Doppelhauses in der Süd-West Ecke des Plangebiets ein Einfamilienhaus geplant.
Als Teilsieg darf gefeiert werden, dass man sich am gestrigen Abend (11.11.) im Bauausschuss zumindest einstimmig darauf verständigen konnte, dass von zwei vorgestellten Bebauungsstudien Variante 2 weiter verfolgt werden soll. Diese unterscheidet sich von Variante 1 primär durch eine andere Straßenführung und bietet deutlich größere Grundstücksflächen (ca. 300 Quadratmeter) pro Doppelhaus und damit auch eine geringere Flächenversiegelung.
Eine nicht unerhebliche Veränderung wurde jedoch einstimmig für die süd-westliche Ecke des Gebiets (grenzt an die Bürgermeister-Georg-Hiltmair-Straße) gefordert: hier soll anstelle des aktuell geplanten Doppelhauses ein weiteres Einfamilienhaus entstehen. “Weil wir einfach glauben, dass das die Parkplatzsituation und die Zufahrtsbewegungen in der Ecke entspannt”, argumentierte Ursula Schmidt (CSU) im Namen der CSU-, BFG, FW- und der Grünen-Fraktion. Beschlossen wurde ferner, dass die Fürstrichtung beider Einfamilienhäuser um 90 Grad gedreht wird und das Einfamilienhaus im Gebiet ganz unten bis auf 3 Meter an das GUMBA-Areal verschoben wird, um mehr Garten auf der Südseite zu ermöglichen.
Fakt ist derzeit lediglich, dass die ehemalige Produktionsstätte von Kugler Feinkost an der Möschenfelder Straße in den kommenden Wochen dem Abrissunternehmen übergeben und im Januar 2015 abgerissen wird. Ob im kommenden Jahr dann noch mit dem Bau der 15 Doppel- und Einfamilienhäuser sowie der 24 Wohnungen begonnen werden kann, ist derzeit offen.