Kampf um neues Schwimmbad

von Catrin Guntersdorfer

Obwohl noch nicht einmal eröffnet, gibt es bereits jetzt Ärger um das neuen Vaterstettener Schwimmbad. Im April soll es endlich so weit sein und die Halle öffnet mit einer Verzögerung von über einem halben Jahr endlich ihre Pforten. Doch im Vergleich zum alten Schwimmbad an der Gluckstraße, werden dem TSV Vaterstetten nun weniger Nutzungszeiten zur Verfügung stehen. Obwohl es im neuen Bad künftig eine Bahn mehr geben wird, wurden dem TSV die Belegungszeiten um insgesamt 5 Stunden gekürzt. Von dieser Kürzung sind nach Angaben des TSV´s rund 150 Kinder betroffen – neben Zahlreichen Schwimmstunden, unter anderem für die Leistungsgruppe des Vereins, müssen auch fünf Anfängerkurse gestrichen werden. Die Wartelisten bei der Schwimmabteilung sind bereits seit Jahren lang. Über 300 Kinder warten dort auf einen Anfängerkurs, mit rund zwei Jahren Wartezeit muss man rechnen. Unter dem Motto „Lasst die Kinder nicht untergehen!“, wurde jetzt jedoch von einer Elterninitiative eine Petition gestartet, denn man möchte diese Entscheidung nicht einfach hinnehmen. Nach kürzester Zeit hatten die Petition bereits über 500 Bürger aus der Gemeinde unterzeichnet. Karin Seyfert, Pressesprecherin der Schwimmabteilung des TSV, zeigt sich erfreut über das Engagement, zumal ihre Kinder selbst betroffen von den Kürzungen sind. “Es sind ja nicht nur Anfänger, auf die die zusammengestrichenen Belegzeiten Auswirkungen haben.” Den Leistungsschwimmern stehen wohl künftig auch nur noch zwei statt vier Bahnen zur Verfügung. ” Ehrlich gesagt ist so ein sinnvoller Leistungssport schlecht möglich. Wir haben Spitzensportler beim TSV und können aber eh schon immer weniger trainieren als andere Schwimmvereine in München“.

Auch die Leistungsschimmer des TSV´s sind von den Kürzungen betroffen. (Foto: TSV Vaterstetten Schwimmen)

Der TSV, dessen Schwimmabteilung aus über 750 Mitglieder besteht, muss sich die verfügbaren Schwimmbadzeiten in der neuen Halle unter anderem mit der vhs Vaterstetten und privaten Schwimmschulen teilen. Mit den anderen Nutzern möchten die Initiatoren der Petition auf keinen Fall in einen Konflikt treten. Vielmehr wünscht man sich einen Dialog mit den Entscheidungsträgern und die gemeinsame Suche nach Alternativen, denn dieses “gibt es für die Vaterstettener Familien! Die wenigen Angebote, die es in der Umgebung gibt, sind ebenfalls komplett ausgebucht (z.B. Kirchseeon, Glonn, Ottobrunn)”, heißt es auf der Internetseite der Petition . Auch seitens des TSV zeigt man sich gesprächsbereit: „Ich finde, es ist nicht einzusehen, dass die Gemeinde mit den Steuergeldern der Bürger ein neues Schwimmbad baut und dann gerade den Familien die Zeiten gekürzt werden“, so Seyfert. “Kinder, also den Bürgern von Morgen, die Chance zu nehmen, ihren Sport auszuüben, ist nicht akzeptabel“.

Hier kann man die Petition unterstützen: https://www.openpetition.de/petition/online/buergerinitiative-lasst-die-kinder-nicht-untergehen#petition-main