Kampf gegen Verpackungsmüll

von Markus Bistrick

Geht es nach dem Willen der Haarer SPD, soll die örtliche Gastronomie möglichst zeitnah für “Take Away” auf Mehrwegverpackungen umstellen. Um die durch Corona arg gebeutelte Branche finanziell aber nicht zusätzlich zu belasten, solle die Gemeinde das Vorhaben finanziell unterstützen – mit bis zu 500 Euro im 1. Jahr der Einführung. Wörtlich heißt es in dem Antrag an den Gemeinderat: „Gerade diese Zeit, in der die Gastronomie auf das Mitnahmegeschäft angewiesen ist und es mehr Kunden als gewöhnlich nutzen, macht die Etablierung eines Mehrwegsystems großen Sinn.“

Lockdown und Homeoffice lassen Abfallberge wachsen.

Während der Corona-Pandemie haben die Privathaushalte im vergangenen Jahr deutlich mehr Müll verursacht. Die eingesammelte Menge von Plastik, anderen Leichtverpackungen sowie Glas stieg 2020 um jeweils rund sechs Prozent. Ein Grund: Wer gerade sein Lieblingsgericht vom Restaurant in der Nähe essen will, muss es sich liefern lassen oder abholen.

 

„Sofortige Umstellung zukunftsweisend“

„Take-Away Essen werden in der Regel in Einwegverpackungen ausgegeben, die große Mengen an Verpackungsmüll, meist Aluminium oder Styroporverpackungen bedeuten und sich meist nicht ausreichend oder gar nicht recyceln lassen“, schreibt die Haarer SPD in ihrem Antrag. Die Gemeinde Haar solle deshalb die Einführung eines Mehrwegsystems aktiv fördern. Ab 2023 sind Restaurants, Bistros und Cafés, die Essen für unterwegs oder To-Go-Getränke verkaufen, in Deutschland ohnehin verpflichtet, ihre Produkte auch in Mehrwegverpackungen anzubieten. Das hatte das Bundeskabinett Ende Januar beschlossen. Eine sofortige Umstellung sei daher “zukunftsweisend”, so die Haarer SPD-Fraktion.

Da vielen Gastronomen aktuell durch die Coronakrise die finanziellen Mittel für die Einführung eines solchen Systems fehlen, solle die Gemeinde hier unterstützen. Konkret mit bis zu 500 Euro der Grundkosten im 1. Jahr.

 

Die Entscheidung könnte schon heute Abend (23.2.) bei der Sitzung des Haarer Gemeinderats fallen (19 Uhr, Bürgerhaus Haar, Kirchenplatz 1).

 

Symbolbild: adobestock / Beton Studio