Im Wildpark Ebersberg hat Landrat Robert Niedergesäß jetzt eine jährliche stattfindende Waldbegehung durchgeführt. Zusammen mit Vertretern des Veterinärsamts und anderer Abteilungen ließ er sich von Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten, Dr. Heinz Utschig, und seinem Stellvertreter Michael Waldherr und weiteren Fachleuten auf den aktuellen Stand der Dinge bringen. Auch der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Reinhard Menzel war dabei.
Bei dem Austausch, der regelmäßig im August vor Ort stattfindet, ging es diesmal insbesondere um die Afrikanische Schweinepest (ASP), die bereits in anderen Teilen Deutschlands aufgetreten ist. Das Virus, das für Menschen ungefährlich ist, führt bei Haus- und eben auch bei Wildschweinen zu einer hohen Sterblichkeit und ist für die Tiere hoch ansteckend. Häufig bricht die Seuche aus, weil Menschen kontaminierte Lebensmittel aus dem Ausland, zum Beispiel Wurstbrote, achtlos entsorgen und Tiere diese dann fressen. Bei dem Gespräch erklärten Dr. Utschig und auch Berufsjäger Jürgen Hörmann, welche Maßnahmen Förster und Jäger ergreifen, um einem Ausbruch der Seuche vorzubeugen. Die neue Leiterin des Veterinäramts, Katrin Goller-Englberger, betonte in diesem Zusammenhang, dass der Landkreis bereits umfassende Notfallpläne vorbereitet habe und für den Fall der Fälle gerüstet sei. Wichtig aber: Bisher ist kein Fall von ASP im Landkreis aufgetreten!
Ein weiteres Thema waren die „ominösen Löcher“ im Wald, wegen denen sich nach wie vor vereinzelt Wanderer melden. Dr. Utschig informierte die Anwesenden, dass es sich hierbei mitnichten um die Vorbereitung zum Bau von Windrädern handelt, wie immer mal wieder angenommen wird. Vielmehr entstehen aus den kleinen ehemaligen Kiesgruben Biotope, die dann Lebensraum für Amphibien und Insekten bieten. Was die geplanten Windräder betrifft, laufen gerade die Gutachten und Voruntersuchungen zu möglichen Standorten. Auch die Borkenkäfer-Problematik war ein wichtiges Thema, das den Forst und die Staatsforsten nach der langen Phase der Trockenheit beschäftigt und jährlich eine neue Herausforderung bedeutet, im Vergleich zu vielen anderen Waldgebieten in Europa aber hier gut organisiert ist.
Landrat Robert Niedergesäß bedankte sich im Anschluss an die informativen Gespräche. „Man lernt jedes Mal etwas Neues im Ebersberger Forst kennen. Die Staatsforsten leisten eine tolle Arbeit und die Zusammenarbeit mit allen Partnern und auch der Bevölkerung ist ausgezeichnet, herzlichen Dank dafür. Unser Ebersberger Forst steht auf einem stabilen Fundament und ist vorbereitet für die Zukunft!“