Interview im Kleinen Theater

von edithreithmann

Eine mit Gummitieren übersäte Bühne und bunte Kostüme – worum es in dem Theaterstück ging, war uns anfangs noch nicht ganz bewusst. Doch nach und nach offenbarte uns die Geschichte von fünf unterschiedlichen Menschen, die zusammen in einem alten Leuchtturm wohnen. „Das ist mein Leuchtturm, und der ist wunderschön“.Am Freitag, den 13. Oktober hatten wir, die Jugendreporter aus Haar, die Möglichkeit, die dritte Vorführung des Stücks „Milton‘s Tower oder die schönheit der dinge“ im Kleinen Theater Haar anzusehen. Imponiert hat uns die Gebärdendolmetscherin, die das gesamte Stück direkt neben der Bühne übersetzte. Sofort erkannten wir auch zwei Schauspielerinnen wieder, die auch schon während des ZAMMA Festivals im Kleinen Theater aufgetreten sind. Eine von ihnen, Luisa Wöllisch, eine Darstellerin mit Down-Syndrom, konnten wir nach der Vorführung interviewen.

Reporter: Wie alt sind Sie, und seit wann schauspielern Sie schon?

Luisa Wöllisch: Ich bin einundzwanzig und bin nun im dritten Jahr Schauspielerin.

Wie sind Sie zum Schauspiel gekommen?

Zuerst habe ich in einer Cafeteria gearbeitet, doch dann ist meine Mutter auf ein Casting der Freien Bühne München aufmerksam geworden. Seit diesem Zeitpunkt gehöre ich fest dazu. Allerdings ist dies mein letztes Jahr als Darstellerin. Danach werde ich als Schauspielcoach arbeiten.

Von wem war die Idee für das Stück?

Das Grundkonzept kam durch Angelica Fell und den Regisseur Jan Meyer. In der Gruppe zusammen haben wir es dann ausgebaut und auch Entscheidungen bezüglich des Bühnenbilds gefällt.

Wie lange hat es gedauert, dieses Stück einzustudieren?

Ungefähr zehn Wochen lang haben wir uns vier Tage die Woche getroffen und geprobt.

Kannte sich Ihre Gruppe schon vorher, und spielt sie öfters zusammen?

Wir haben uns durch das Spielen kennengelernt. Wir proben immer ein Stück, führen es auf, und danach gibt es eine Coaching-Phase, in der wir verschiedene Trainings bezüglich Tanzen, Sprechen, Gestik und Atmen absolvieren. Natürlich ist das Schauspiel auch körperlich anstrengend und auch das muss geübt werden.

Gibt es für Sie momentan auch andere Projekte, unabhängig von der FBM?

Ich habe im kürzlich erschienenen Film Grießnockernaffäre mitgespielt und für einen anstehenden Dreh in den Bavaria Filmstudios eine Anfrage bekommen.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

Die 21-jährige Luisa Wöllisch macht eine berufsqualifizierende Maßnahme an der Freien Bühne München (FBM) und gehört fest zum Theaterensemble. Dieses Stück ist ihre fünfte Produktion bei der FBM und sie sieht es als Herausforderung, die Körperlichkeit dieser Rolle zu spielen. Sie liebt es solche Herausforderungen anzunehmen und sie zu meistern.

Text: Jugendreporterin Gesa Kunstmann

Am Freitagabend, 13.10. im Kleinen Theater in Haar (Foto: Jugendreporter Haar)
Die Jugendreporter Haar im Interview v.li. Gesa Kunstmann, Rosali Glückmann, Schauspielerin Luisa Wöllisch, Lane Swanson, Rhea Köchy (Foto: B304.de)