Nahezu alle Jugendlichen sind auf facebook, Instagram oder Snapchat unterwegs. Sie nutzen täglich oft stundenlang WhatsApp, schauen youtube-Videos statt analoges Fernsehprogramm, bekommen minütlich Schlagzeilen und neueste Bilder aufs Smartphone geliefert. Und selten war der Fotoapparat schneller bei der Hand und der Schnappschuss weiterverteilt. Doch wie man FakeNews von einer echten Nachricht unterscheidet, wie man seine Privatsphäre schützt, ob man Musik runterladen darf oder Fotos von anderen weiterschicken darf, das wissen die allerwenigsten. Medienkompetenz ist das Stichwort. Dem hat die Mittelschule Haar nun einen Tag gewidmet.
„Mit Cybermobbing haben wir tatsächlich viel zu tun. Und dem gehen wir auch in jedem einzelnen Fall sehr intensiv nach. Aber es ist einfach auch wichtig, präventiv zu arbeiten“, so Julia Horn, Jugendsozialarbeiterin an der Haarer Mittelschule. Sie hat zu diesem Zweck Dozenten des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands eingeladen, an einem kompletten Schultag jeweils für 90 Minuten in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 und den fortgeschrittenen Ü-Klassen über Datenschutz, facebook & Co zu sprechen.
Denn die Jugendlichen sind in der digitalen Welt extrem viel, häufig allein und durchaus hilflos unterwegs, und da gilt es einfach aufzuklären. „Normalerweise machen wir so eine Schulung jedes Jahr mit den 6.Klassen, aber der Bedarf ist einfach auch bei den Älteren groß“, meint Horn. Auch das Interesse bei den Schülern war durchaus vorhanden. Und vielleicht überlegt der eine oder andere jetzt zweimal, was er in den Sozialen Medien postet, oder ob die dramatische Schlagzeile oder das empörende Bild im Netz wirklich der Realität entspricht. Damit wäre schon ein erster Schritt gemacht.