Impfstoffe drohen zu verfallen

von Markus Bistrick

Seit heute (30.7.) um 10 Uhr sind Impfteams des Impfzentrums beim Einrichtungshaus Segmüller in Parsdorf im Einsatz. Von Montag bis Samstag kann man sich hier nun täglich zwischen 10 und 19 Uhr ohne Terminvereinbarung impfen lassen. Es werden verschiedene Impfstoffe angeboten und entsprechende Aufklärungsgespräche. Auf Wunsch erhält man einen digitalen Impfpass. Man findet das Impfteam des Impfzentrums am Parkdeck vor dem Eingang zum Gartenmöbelmarkt.

„Das ist eine weitere Möglichkeit die Impfung zu den Menschen zu bringen. Danke an die Firma Segmüller, die dafür den Platz zur Verfügung stellt. Mit einer Impfung schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch zum Beispiel Kinder unter zwölf Jahren, für die noch kein Impfstoff zugelassen ist und alle anderen, mit denen man in Kontakt kommt. Impfen ist der große Trumpf gegen das Corona-Virus“, so Landrat Robert Niedergesäß.

Umso fataler wäre es, wenn Impfstoff sein Verfallsdatum erreicht und nicht mehr geimpft werden dürfte. Das ist ein Szenario, das droht, weil die Anzahl der Menschen, die sich impfen lassen möchte, sehr stark und sehr plötzlich zurückgegangen ist. Wie in anderen Landkreisen war der erdrutschartige Rückgang der Nachfrage zu dem Zeitpunkt, als die Impfstoffe bestellt werden mussten, noch nicht abzusehen.

„Jetzt müssen sich bitte dringend Landkreisbürgerinnen und -bürger in größerer Zahl zu einer Impfung entschließen, sonst drohen wertvolle Impfstoffe von Biontech und Moderna zu verfallen. Das wäre ein bitterer Schaden für uns alle und insbesondere den Menschen gegenüber moralisch extrem bedenklich, die in Ländern leben, die keinen oder viel zu wenig Impfstoff gegen die Corona-Pandemie zur Verfügung stellen können“, so Brigitte Keller, Leiterin des Corona-Krisenstabs im Landratsamt. „Bitte geben Sie sich einen Ruck. SARS-CoV-2 kann sehr krank machen und wir haben mit der Impfung eine Möglichkeit uns und unsere Lieben zu schützen“, appelliert sie an die Leserinnen und Leser.

Das RKI rechnet damit, dass es im Winter wieder zu einer starken Belastung des Gesundheitswesens und möglicherweise einer regionalen oder lokalen Überlastung kommen kann. Das Verhalten jedes Einzelnen habe Einfluss auf den Umfang und die Folgen der Infektionen im Herbst und Winter. Bei einer zunehmenden Ausbreitung der Delta-Variante habe eine vollständige Impfung eine deutlich bessere Schutzwirkung.