Altbürgermeister Wilhelm Dresel war ein Macher, dem insbesondere die Lebensqualität der Gemeinde Grasbrunn am Herzen lag. Mit einem Park soll die Lebensleistung des im vergangenen Jahr verstorbenen CSU-Politikers gewürdigt werden. Das hatte sich seine Familie so gewünscht und das wurde jüngst vom Gemeinderat auch einstimmig so beschlossen.
Grasbrunn, wie wir es heute schätzen, ist weitestgehend der Verdienst eines Mannes: Wilhelm Dresel. Kaum eine Errungenschaft, bei der der langjährige Bürgermeister der Gemeinde nicht seine Finger mit ihm Spiel hatte: Bürgerhäuser, Sportpark, Technopark oder Kindergärten – überall hat der engagierte CSU-Politiker maßgeblich zur Umsetzung beigetragen. Dass es die Gemeinde überhaupt noch gibt, ist auch ihm zu verdanken. Denn die Gebietsreform in den 70er Jahren hätte die Gemeinde Grasbrunn beinahe nicht überlebt. „Niemand weiß, wie die Gemeinde Grasbrunn heute ohne Wilhelm Dresel aussehen würde – ja, ob es sie in der heutigen Form überhaupt geben würde“, sagte Grasbrunns amtierender Bürgermeister Klaus Korneder (SPD) in seiner Trauerrede am 29. August vergangenen Jahres. Zwei Tage vor seinem 83. Geburtstag hat das Herz von Wilhelm Dresel am 24. August 2015 aufgehört zu schlagen. Er starb in den Armen seiner schwer kranken Ehefrau Helga, die nur wenige Wochen später starb.
Erst sollte es eine Straße sein
Ein würdiges Denkmal wollte ihm der Grasbrunner Gemeinderat setzen und diskutierte viele Optionen. Zunächst sollte im Dezember vergangenen Jahres die Straße durch das künftige Wohngebiet auf dem ehemaligen Kugler-Grundstück in Grasbrunn nach Wilhelm Dresel benannt werden. Die CSU Fraktion forderte jedoch eine Straße in Neukeferloh. Gemeinderat Hannes Bußjäger wollte dagegen, dass entweder das Gewerbegebiet Technopark oder der Sportpark nach Wilhelm Dresel benannt wird. Die Entscheidung wurde im Dezember jedoch auf eine spätere Gemeinderatssitzung vertagt. Die fand nun am gestrigen Dienstag (23.02.) statt und das einstimmige Ergebnis ist: Die Grünfläche von der Gartenstraße in Neukeferloh mit Schlittenberg, Maibaum und Bretonischer Eiche bis zur Kirche St. Christophorus wird künftig den Namen: “Bürgermeister-Wilhelm-Dresel-Park” tragen, weil die “Grünanlage maßgeblich auf Wilhelm Dresel zurückgeht”, wie sein Amts-Nach-Nachfolger Klaus Korneder (SPD) sagte und damit den Antrag der CSU ausdrücklich unterstützte.
Die Christsozialen hatten nach Gesprächen mit der Familie Dresel noch im Dezember beantragt, den Rathausvorplatz umzubenennen. “In den persönlichen Gesprächen wurde uns seitens der Familie deutlich gemacht, dass es nicht im Sinne von Wilhelm Dresel gewesen wäre, etwa durch Straßenumbenennungen Adressen zu verändern und damit Bürgerinnen und Bürgern Unannehmlichkeiten zu bescheren”, erklärte Grasbrunns 3. Bürgermeister Michael Hagen die Hintergründe des Antrags seiner CSU-Fraktion. Rathauschef Klaus Korneder ging noch weiter und schlug vor, den Park bis hin zur Kirche St. Christophorus nach Dresel zu benennen. Die Gemeinderäte folgten diesem Vorschlag einstimmig.
Sichtbar wird das Denkmal im Herzen Neukeferlohs in den kommenden Wochen durch eine entsprechende Beschilderung. Damit trägt die Gemeinde Grasbrunn für jedermann sichtbar ihren Altbürgermeister auch in Zukunft im Herzen.