„Ich trete erneut an“

von Markus Bistrick

2024 ist angezählt. Anlass für eine Bilanz. Wir haben die Bürgermeister „unserer“ drei Gemeinden um einen ganz persönlichen Rück- und Ausblick gebeten. An dieser Stelle: Leonhard Spitzauer (CSU), Erster Bürgermeister der Gemeinde Vaterstetten.

B304.de: Ganz persönlich, was war Ihr Lowlight im Jahr 2024 und was Ihr Highlight?

Leonhard Spitzauer: Mein persönliches Lowlight war der Verlust meines Großvaters, der mich tief getroffen hat. Solche Momente erinnern einen daran, wie kostbar die Zeit mit Familie ist. Gleichzeitig hatte ich ein unvergessliches Highlight: Zum ersten Mal hat mein Sohn „Papa“ gesagt – ein Augenblick, der mir gezeigt hat, wie wichtig die kleinen, großen Momente im Leben sind.

Was haben Sie umgesetzt? Was haben Sie nicht geschafft?
2024 war ein Jahr mit vielen Fortschritten, auf die wir als Gemeinde stolz sein können. Beispiele dafür sind die Eröffnung des neuen Seniorenzentrums, der Ausbau der Geothermie, die Gründung der Bürgerstiftung, die Neuauflage des Vaterstetten Gutscheins, die Verbesserung der Kinderbetreuungssituation sowie der Spatenstich für das neue Kinderhaus St. Anna und der Turnhalle an der Wendelsteinschule. Mit der Entwicklung des Gewerbegebietes Vaterstetten-Ost bin ich dagegen nicht zufrieden. Die Verlegung des Umspannwerks durch die Bayernwerke hätten zügiger erfolgen können.

War das Jahr 2024 aus Ihrer Sicht ein gutes Jahr oder eher weniger und warum?
2024 war ein Jahr, das gezeigt hat, was wir gemeinsam erreichen können. Es gab viele positive Entwicklungen, die uns als Gemeinde vorangebracht haben. Gleichzeitig haben uns schwierige Themen, wie die schwierige Lage der Gemeindefinanzen und der Fachkräftemangel, gefordert. Insgesamt überwiegt für mich der Eindruck, dass wir auf einem guten Weg sind.

Wenn Sie das „Wort des Jahres“ küren müssten, was wäre es?
„Miteinander“ – weil die Zusammenarbeit von Bürgern, Verwaltung und Politik entscheidend für unseren Fortschritt war.

Wie und wo feiern Sie Silvester?
Im Kreise meiner Familie.  

Was kam an Heiligabend bei Ihnen auf den Teller?
Raclette und Fondue.

Was sind Ihre persönlichen Vorsätze für das kommende Jahr?
Noch geduldiger zuhören und etwas öfter Zeit für Bewegung finden.

Worauf freuen Sie sich 2025 am meisten?
Auf den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern und darauf, gemeinsam die Gemeinde weiterzuentwickeln. Natürlich stehen auch die Vorbereitungen auf die Kommunalwahlen 2026 an. Das wird eine intensive Zeit.

Im kommenden Jahr beginnt auch der Wahlkampf für die Kommunalwahl im März 2026 – treten Sie als Bürgermeister zur Wiederwahl an?
Ja, ich trete erneut an. Und das mit großer Freude.

Gewählt wird auch eine neue Bundesregierung – was glauben Sie, welche Koalition wird es werden?
Schwer zu sagen, aber ich hoffe auf eine Koalition, die den Kommunen den Rücken stärkt und als verlässlicher Partner auftritt.

Was wollen Sie für die Gemeinde unbedingt noch erreichen und was ist das größte Problem der Gemeinde?
Ich möchte den kommunalen Wohnungsbau und das Geothermie-Projekt vorantreiben. Das größte Problem bleibt die Diskrepanz zwischen Wunschliste und Geldbeutel.

Was würden Sie Olaf Scholz gerne sagen?
Mehr direkte Unterstützung für die Kommunen würde viel bewegen, gerade im investiven Bereich.

Was sind die drei größten, bzw. wichtigsten Projekte für die Gemeinde im kommenden Jahr?
Unsere Großbaustellen Kinderhaus und Turnhalle. Das Geothermie-Projekt. Der kommunale Wohnbau in Vaterstetten Nord-West. 

Wenn Sie zwei Wünsche frei hätten, einen als Bürgermeister und einen als Privatperson, was würden Sie sich wünschen?
Als Bürgermeister: eine verlässliche Finanzierung unserer Projekte. Als Privatperson: Gesundheit für meine Familie.

Abschließend dürfen Sie unseren Lesern noch was wünschen:
Ich wünsche Ihnen allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und viel Gesundheit, Glück und Zusammenhalt für 2025!

Herr Spitzauer, das wünschen wir Ihnen auch. Vielen Dank.