„Ich bin schockiert und zutiefst in Sorge“

von Markus Bistrick

Heute Früh wurde Brüssel das Ziel schrecklicher Terror-Anschläge, über 30 Menschen wurden nach aktuellem Stand dabei getötet. Zunächst detonierten in der Abflughalle des Flughafens Sprengsätze, gegen 9 Uhr dann in der Metro-Station Maelbeek. Der U-Bahnhof liegt direkt im EU-Viertel und auf dem Fußweg zwischen der Wohnung und dem Büro der Vaterstettener Europa-Abgeordneten Dr. Angelika Niebler. B304.de erreicht die CSU-Politikerin telefonisch im italienischen Turin. „Ich bin schockiert und zutiefst in Sorge um meine Mitarbeiter und Kollegen“, sagt sie uns.

Dr. Angelika Niebler
Die Rechtsanwältin Dr. Angelika Niebler (CSU) aus Vaterstetten sitzt seit 17 Jahren im Europäischen Parlament und ist fast wöchentlich in Brüssel.

Am vergangenen Donnerstag war Dr. Angelika Niebler zuletzt in ihrem Brüsseler Büro. Diese Woche ist Ausschusswoche, Nieblers Gremien tagen jedoch nicht. Deshalb ist die 53-Jährige nicht vor Ort, sondern erst wieder am Montag nach den Osterferien. Von den grauenvollen Anschlägen erfährt die CSU-Politikerin im italienischen Turin, wo sie sich gerade aufhält. „Ich  habe sofort meine Mitarbeiter angerufen, sie sind im Büro und wollen dies auch im Moment nicht verlassen, weil sie sich dort sicherer fühlen“, sagt die sichtlich betroffene Vaterstettenerin in ihrem Telefonat mit B304.de. Eine Mitarbeiterin sei nur eine Stunde vor der Detonation des Sprengsatzes mit der U-Bahn-Linie gefahren, die später betroffen war.

Die Metro-Station Maelbeek liegt direkt auf dem Fußweg zwischen ihrer Wohnung und dem EU-Parlament. „Das ist eine Hauptverkehrsader, doch den Terroristen geht es eben einzig darum, möglichst viele Menschen zu töten – einfach fürchterlich“, so Niebler. Schon vergangene Woche sei es in Brüssel extrem unruhig gewesen, die Präsenz des Militärs und der Sicherheitskräfte überall sichtbar gewesen. Der mutmaßliche Terrorist Salah Abdeslam war verhaftet worden, die Suche nach weiteren Beteiligten der Pariser Anschläge vom 13. November ging weiter.

„Wöchentlich erreichen uns die Nachrichten von Attentaten, die Fahndung gegen Terroristen läuft in ganz Europa auf Hochtouren. Brüssel stand diese Woche wieder Kopf, wie ich aus eigener Erfahrung vor Ort miterleben musste“, hatte Niebler erst gestern in ihrem Newsletter geschrieben. Nur einen Tag später dann die schrecklichen Attentate. „Man freut sich auf Ostern und dann das.“