Vaterstetten verändert sich, daran gibt es keinen Zweifel. Es wächst und wächst und braucht mehr Häuser, Kindergärten, Schulen, Straßen und Supermärkte. Die ehemaligen Bauernhöfe und Bürgerhäuser, die früher das Straßenbild dominierten, wurden zu nostalgischen Randerscheinungen. Dorfkirche, Dorfplatz, Dorfgastschänke und die alten Bauernhäuser, die alle früher das Dorfzentrum bildeten, verloren ihre Funktion als Dorfmittelpunkt. Aus diesem Grunde sah es das Archiv der Gemeinde an der Zeit, sich mit den früheren Ortsbildern Vaterstettens zu befassen, bevor diese ganz in der Wahrnehmung verschwinden. In einer Ausstellung, die ab kommendem Montag (20.01.) im Lichthof des Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten gezeigt wird, geht es daher um die Darstellung der „neueren Geschichte“, sprich von 1900 bis heute.
Es wurden nicht nur die Höfe und Häuser historisch erfasst, sondern in erster Linie das vorhandene Bildmaterial gesammelt, um es zu scannen und zu bewahren. Außerdem wurde mit den Menschen gesprochen, die sich noch gut an die vergangenen Zeiten erinnern können und ihr Wissen auch weitergeben wollen. Bei vielen Treffen mit den Bürgern kamen die Organisator den Ausstellung oft auf die umwälzende Entwicklung zu sprechen, die die Gemeinde nach Ende des zweiten Weltkrieges durchlief: das beginnende Wachstum der Orte durch den großen Ansturm der Flüchtlinge, vor allem aus dem osteuropäischen Raum. Das war der Moment, in dem man sich dazu entschied, auch die Geschichten der Flüchtlinge mit in die Ausstellung einfließen zu lassen .Entstanden ist eine Präsentation, die eine erste, willkürliche Auswahl an Höfen, Häusern und Flüchtlingsgeschichten in der Gemeinde zeigt. Die Ausstellungseröffnung ist am 20.01.2020 um 18:00 Uhr durch Bürgermeister Georg Reitsberger und die Archivpflegerin Ulrike Flitner, sowie Frau Brigitte Beyer. Die Ausstellung wird bis zum 07.02.2020 im Lichthof des Rathauses gezeigt werden. (jeweils Montag bis Freitag von 08:00 – 12:00 Uhr und am Donnerstag noch zusätzlich von 14:00 – 18.00 Uhr)