Herzlich willkommen im Jahr 2014!

von Markus Bistrick

Was für ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns! Und 2014 wird nicht minder spannend. Im Mittelpunkt stehen die Kommunalwahlen im März: Die Grasbrunner und Haarer wählen ihren Bürgermeister neu, im Landkreis München steht zudem ein Wechsel im Landratsamt bevor. Die Vaterstettener wählen „nur“ den Gemeinderat. In Harthausen feiert man 1200-jähriges Jubiläum. Doch zunächst einmal wünscht Ihnen das gesamte Team von B304.de an dieser Stelle Gesundheit, Erfolg und Glück für 2014. Selbstverständlich sind wir auch heuer wieder 365 Tage mit neuen Nachrichten für Sie da.

In Haar könnte das neue Jahr eine (Vor)Entscheidung für eine weiterführenden Schule bringen. Angeregt ursprünglich von der örtlichen CSU ist man sich mittlerweile über Parteigrenzen hinweg einig, dass die Gemeinde vor den östlichen Toren Münchens tatsächlich ein guter Standort für eine weiterführende Schule wäre. Inzwischen wird sogar nicht nur über eine Realschule, sondern auch über eine Fachoberschule und/oder Berufsoberschule laut nachgedacht. Unklar ist die Finanzierung. Bei weiterführenden Schulen übernimmt das in der Regel ein Zweckverband aus Gemeinde(n) und Landkreis. Klar ist, dass die recht klamme Gemeindekasse derzeit eine solche finanzielle Beteiligung der Gemeinde Haar kaum zulässt. Und das nicht zuletzt aufgrund der in 2013 erneut eingebrochenen Gewerbesteuereinnahmen. Schließlich stehen in 2014 noch etliche Millionen an Investitionen auf der aktuellen Agenda, wie die Fertigstellung des Poststadlneubaus, der Schulhof der St.Konrad-Schule – und womöglich auch für den Bahnhof, den „Schandfleck der Gemeinde“. Der Ball liegt hier bei der Bahn, die seit Jahren weiß, dass Haar Geld in die Hand nehmen will, um den Bahnhof endlich sanieren zu können. Doch es ist die Bahn, die nicht „in die Puschen kommt“, nicht die Gemeinde.

Noch zu Jahresbeginn ein Acker, ist  das Areal östlich der Gruber Straße derzeit eine gigantische Großbaustelle. Die Bauarbeiten für das neue Gewerbegebiet liegen gut im Plan. (Foto: B304)
Noch zu Jahresbeginn ein Acker, ist das Areal östlich der Gruber Straße derzeit eine gigantische Großbaustelle. Die Bauarbeiten für das neue Gewerbegebiet liegen gut im Plan. (Foto: B304)

Um Geld, viel Geld geht es auch bei den Entscheidungen, die die chronisch klamme Gemeinde Vaterstetten im neuen Jahr treffen muss. Vor allem für das neue Schulzentrum am Freizeitgelände als Ersatz für die maroden Schulen an der Gluck- bzw. Johann-Strauß-Straße. Hier hat sich der noch amtierende Gemeinderat einen extrem sportlichen Zeitplan gesetzt. Noch im Januar soll der Architektenwettbewerb für das 30-Millionen-Euro-Projekt ausgeschrieben werden. Sportlich ist auch der Zeitplan im Gewerbegebiet Parsdorf. Hier wird seit Sommer eifrig gebuddelt, um die Erschließungsstraßen und die Infrastruktur für das Areal zu realisieren, aus dem sich Vaterstetten langfristig ein deutliches Plus an Gewerbesteuereinnahmen erhofft. Die erste Firma wird bereits Mitte Oktober einziehen: die Kugler Feinkost GmbH, die ihren Betrieb von Grasbrunn nach Parsdorf verlegen wird.

Nicht zuletzt dank der milden Witterung liegt auch der Neubau für Feinkost Kugler gut im Zeitplan. (Foto: B304)
Nicht zuletzt dank der milden Witterung liegt auch der Neubau für Feinkost Kugler gut im Zeitplan. (Foto: B304)

Auch nördlich der Autobahn werden im Frühjahr die Bagger anrücken. Hier wird für fast 2 Millionen die sogenannte Nordspange von der Gruber- zur Heimstettener Straße gebaut, die die Verkehrserschließung des Gewerbegebiets verbessern soll. Diese „Nordspange“ ist auch der erste Schritt für die seit Jahren heftig diskutierte Umgehungsstraße für Parsdorf und Weißenfeld, für die derzeit das Planfeststellungsverfahren läuft. Überprüft werden insgesamt acht Trassenvarianten. Und dann sollte bald die Realisierung in Angriff genommen werden, denn wenn bis 2020 nicht gebaut wird, „verfallen“ mehrere Millionen Euro, mit denen sich der Investor im Gewerbegebiet Parsdorf an der Realisierung dieser Umgehungsstraße beteiligen soll.

RadwegeGrasbrunn
Ganz oben auf der agenda in Grasbrunn: Der Bau eines Radweges von Grasbrunn nach Keferloh. Das Problem: Die betroffenen Grundstückseigentümer wollen nicht verkaufen. (Foto: B304)

Die Gemeinde Grasbrunn startet feierlich in das Jahr 2014: 814 wurde Harthausen als „Haradhusun“ erstmals urkundlich erwähnt. Damit kann dieser Gemeindeteil 2014 sein 1200-jähriges Jubiläum feiern – und die ganze Gemeinde Grasbrunn feiert mit. Eingeladen sind natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger der Nachbargemeinden. Der Startschuss für das Festjahr fällt mit dem sogenannten “Winterzauber” bereits am 5. Januar um 16 Uhr auf dem Dorfplatz in Harthausen. Das eigentliche Festwochenende findet dann Ende Juli statt.

Echte Aufreger-Themen gibt es in Grasbrunn, anders als in Haar und Vaterstetten nicht. Die Radwege sind zwar eins, aber hier wird wohl auch 2014 leider nicht viel passieren. In Sachen Gewerbegebiet wird man sich wohl einen Kopf machen müssen, aber es fehlt offenbar noch an politischer Brisanz, da die Gemeindefinanzen zumindest aktuell vergleichsweise komfortabel sind.

Ein Thema, das den Grasbrunner Gemeinderat im neuen Jahr beschäftigen muss, ist der Verkehr. Auf der Agenda stehen hier Querungshilfen zur Förderung der Verkehrssicherheit, sowie die Verkehrsberuhigung in den Ortskernen. Ansonsten dürften der Spatenstich für das neue Feuerwehr-Haus in Neukeferloh erfolgen und die Pläne zur Wohnbebauung auf dem Kugler-Gelände verabschiedet werden. Das Thema Geothermie ist wohl vom Tisch und auch die Windenergie macht, wie berichtet, Probleme.

Und dann ist das Jahr 2014 natürlich das Wahljahr auf kommunalpolitischer Ebene. Am 16. März wird gewählt. Zum einen die neuen Gemeinderäte, in Haar und Grasbrunn zusätzlich auch die neuen Bürgermeister. In Vaterstetten werden die Bürger “nur” über die Zusammensetzung des Gemeinderats abstimmen. Spannend dürfte hierbei vor allem sein, ob es der CSU gelingt, ihre komfortable Mehrheit im Gemeinderat zu verteidigen. Mit der SPD, den Grünen, den Freien Wählern, der FDP und der gemeinsamen AfD/FBU-Liste treten immerhin fünf Oppositionsparteien und Wählergruppen an, die sich das Ziel auf die Fahnen geschrieben haben, genau das zu verhindern. Da der Landrat in Ebersberg mit Robert Niedergesäß bereits gewählt ist, können sich die Vaterstettener nach dem Wahlmarathon 2013 heuer auf nur einen Wahltermin einstellen.

Ähnliches gilt für Haar, wo ein Generationswechsel im Bürgermeisteramt ansteht: Aktuell zwei Kandidaten wollen in die Fußstapfen des kommunalpolitischen Urgesteins Helmut Dworzak (SPD) treten: Für die CSU tritt der 37-jährige Gymnasiallehrer Thomas Reichel an. Die SPD stellte die amtierende 2. Bürgermeisterin Gabriele Müller an die Spitze der Liste. Zu einer Stichwahl könnten die Haarer lediglich bei der Landratswahl noch einmal an die Urnen gerufen werden, allerdings gilt im Landkreis München der CSU-Kandidat Christoph Göbel als klarer Favorit für die Nachfolge von Johanna Rumschöttel (SPD), die aus Altersgründen nicht mehr antritt. Eine Stichwahl – und damit ein zweiter Wahltermin – erscheint eher unwahrscheinlich. Übrigens: Als Landrats-Kandidat der Freien Wähler meldet sich Otto Bußjäger, der frühere Bürgermeister von Grasbrunn, auf der politischen Bühne zurück.

Unabhängig von der Landrats-Wahl könnte es in Grasbrunn zur einer Stichwahl kommen: Denn die Wiederwahl des amtierenden Bürgermeisters Klaus Korneder (SPD) wollen bislang zwei Kandidaten verhindern: Michael Hagen für die CSU und Max Walleitner für die BündnisGrünen. Ein dritter Herausforderer aus den Reihen der „Bürger für Grasbrunn“ (BFG) könnte noch dazu kommen. Als möglicher Kandidat wird hier Gemeinderat hier Thomas Michalke gehandelt.

Mindestens drei, vielleicht sogar vier Kandidaten wollen sich um das Bürgermeisteramt in Grasbrunn bewerben. (Fotomontage: B304)
Mindestens drei, vielleicht sogar vier Kandidaten wollen sich um das Bürgermeisteramt in Grasbrunn bewerben. (Fotomontage: B304)

 

In diesem Sinne: Es gibt auch 2014 viele Themen, bei denen es sich lohnt genauer hinzusehen. Wir von B304.de wollen das für Sie – wenn erforderlich auch kritisch – tun. Wir setzen aber auch auf Ihre Themenvorschläge. Wann immer Ihnen etwas auf den Nägeln brennt: Lassen Sie es uns wissen – wir recherchieren für Sie. Und an alle Schulen, Vereine und Verbände: Mailen Sie uns (info@b304.de) Ihre Infos, wir verschaffen Ihnen Öffentlichkeit.

Doch zunächst wünschen wir Ihnen an dieser Stelle ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr. Danke, dass Sie B304 innerhalb so kurzer Zeit zu Ihrem Nachrichtenportal gemacht haben. Wir werden Sie auch 2014 nicht enttäuschen. Versprochen!