Haar bewirbt sich um Label „StadtGrün naturnah”

von Catrin Guntersdorfer

Die Gemeinde Haar ist eine von bundesweit 15 Kommunen und die einzige in Bayern, die vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ für die Teilnahme am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ ausgewählt wurde. Das Bündnis zeichnet mit dem Label kommunales Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt aus. Honoriert werden beispielsweise die Verwendung heimischer Arten bei der Baumpflanzung oder die Anlage von
Blühwiesen. Naturnahe Grüngestaltung steht bei der Gemeinde Haar schon seit vielen Jahren hoch im Kurs. Seit 1998 kümmert sich das Umweltreferat
gemeinsam mit dem Bauhof und engagierten BürgerInnen um mehr Artenvielfalt und das mit Erfolg. Die Wechselkröte und der Bläuling sind in Haar wieder heimisch geworden, ebenso zahlreiche heimische Pflanzenarten wie die Kartäuser-Nelke und der Große Ehrenpreis. Mit der Teilnahme am Labeling-Verfahren will Haar seine Initiativen jetzt ausweiten und Geleistetes noch besser sichtbar machen. „Um die Freiraumqualität für die Haarer Bürger trotz des enormen Siedlungsdrucks langfristig zu schützen, ist ein sorgsamer und naturnaher Umgang mit den öffentlichen Flächen enorm wichtig. Mittlerweile gibt es in Haar bereits über 40.000 Quadratmeter Magerrasenfläche, auf denen sich auch seltene Schmetterlingsarten wie der Bläuling beobachten lassen“, berichtet Bürgermeisterin Gabriele Müller. „Hier möchten wir ansetzen und mit dem Ausbau von weiteren ökologisch gestalteten Grünflächen beispielgebend voran gehen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Gesundheit und Zufriedenheit von Menschen höher ist, wenn sie näher an Grünflächen leben.“  Mit dem seit 2014 ins Leben gerufenen Urban Gardening-Projekt „Haar zum Anbeißen“, der Nistkastengruppe, den Paten der Apfelbaum-Allee, der Volkshochschule sowie den Schulen ist in Haar schon viel geboten für mehr Biodiversität. Bei der Planung und Umsetzung neuer konkreter Maßnahmen soll nun eine Vor-Ort-Beratung durch das Bündnis „Stadtgrün Naturnah“ sowie der Austausch mit den weiteren Teilnehmenden helfen. Die bereits umgesetzten und geplanten Aktivitäten zur Förderung der biologischen Vielfalt entscheiden am Ende, ob
Haar das Label in Bronze, Silber oder Gold erhält. Vergeben wird das Label für jeweils drei Jahre. Anschließend muss es durch eine Rezertifizierung erneuert werden.

Bereits 15 Kommunen haben sich bis jetzt um die Auszeichnung beworben. (Foto:”StadtGrün naturnah”)