Haar bekommt Traglufthalle

von edithreithmann

Anfang kommenden Jahres bekommt nun auch die Gemeinde Haar eine Traglufthalle für Flüchtlinge. In der jüngsten Sitzung des Haupt-, Umwelt- und Werkausschusses (17.11.) gab Bürgermeisterin Gabriele Müller den Standort bekannt. Glücklich ist die Rathauschefin mit der Entscheidung jedoch nicht.

Traglufthalle
Die Traglufthalle in Neubiberg. So oder so ähnlich wird die Halle auch in der Gemeinde Haar aussehen. (Foto: B304.de / Edith Reithmann)

 

Diskussionen und Besichtigungen mit Walter Schuster, dem Leiter Bauwesen im Landratsamt München, sind vorausgegangen, aber jetzt steht der Platz fest: Nach dem Gut in Richtung Ottendichl am Ortsausgang auf der rechten Seite. Alternativ wurde die Wiese bei den Tennisplätzen diskutiert. Doch dort gibt es keine Kanalisation, die Erschließung würde 125.000 Euro kosten, was einfach zu teuer wäre. Auch die Unterbringung in der ehemaligen Krankenpflegeschule stand zur Diskussion. Da ist es jetzt zu spät, denn das Gebäude ist schon zerlegt und abbruchreif.

Der Landkreis München hat aktuell zur Unterbringung von Asylbewerbern insgesamt 7 Tragluftzelte für den Landkreis bestellt, 6 Aufstellplätze wurden bereits gefunden. Es fehlte nur noch der 7. Standort. Auch der ist nun gefunden. Doch Bürgermeisterin Müller ist nicht sehr glücklich über diese Wahl, da die untergebrachten Flüchtlinge dort keine gute Infrastruktur vorfinden. Es gibt zwar eine Bushaltestelle, aber die Wege in die Gemeinde, zu Kindergärten und Schulen sind weit. Ernsthafte Alternativen gab es jedoch nicht.

In den Hallen werden vorwiegend Familien untergebracht. Das stellt die Gemeinden vor große Aufgaben, denn auch die Kinder von Asylbewerbern haben den gleichen Rechtsanspruch auf Kindertagesstätten wie Bundesbürger. Auch unterliegen sie der Schulpflicht. Für die Traglufthalle gibt es eine Sondergenehmigung für die Dauer von einem Jahr. Sie soll Anfang des Jahres aufgestellt werden.