Graffiti-Kunst gegen Schmierereien

von b304

Zwei junge Graffiti-Künstler aus Vaterstetten haben jüngst im Auftrag der Gemeinde zwei Parkbänke verschönert. Jonathan (25), besser bekannt als bionik591, und Noah (24) alias onepointfive leben in Vaterstetten, bzw. Baldham und widmen sich seit Jahren in ihrer Freizeit der Graffiti-Kunst. Nun haben die beiden jungen Künstler zwei Parkbänke im Sportpark gestaltet, die von Unbekannten mit
hässlichen Schmierereien verunstaltet worden waren. Für beide ist Graffiti eine Kunst, gleichwertig mit anderen Ausdrucksformen. Vaterstetten verzeichnet im Gemeindegebiet weit über 100 Parkbänke. Viele davon sind von ansässigen Bürgern, Unternehmen oder Initiativen gespendet. Umso ärgerlicher, wenn sie von Unbekannten mit hässlichen Schmierereien verunstaltet werden. So auch geschehen im Sportpark zwischen Mittelschule und Skaterpark. Zwei der eigens von der Gemeinde entworfenen und patentierten Bänke, die dort erst seit einigen Wochen standen, wurden von Unbekannten verschandelt. Die Nähe zu den Sportanlagen und dem Skaterpark brachte Gerd Jansen, Leiter des gemeindlichen Baubetriebshofs auf die Idee, mit bionik591 und onepointfive, zwei heimischen Graffiti-Künstlern, Kontakt aufzunehmen. Die Gemeindepfleger wussten, dass die beiden immer auf der Suche nach spannenden Aufträgen sind. Mit Begeisterung gestalteten die beiden daher die Bänke im Sportpark neu und setzen ein Ausrufezeichen – für Graffiti und für junge ansässige Künstler.

Die beiden Graffiti-Künster onepointfive (li.) und bionik591 (Foto: Gemeinde Vaterstetten/KR)

Bionik591 ist gebürtiger Vaterstettener und hat schon als Kind gerne gemalt und gezeichnet. Die Graffiti-Kunst ist ein Hobby, mit dem er vor gut 10 Jahren begonnen hat. „Bis vor kurzem gab es in Neukeferloh eine Wand, an der Jugendliche sich im Graffiti ausprobieren durften. Dort war ich oft und viel mit anderen begeisterten Graffiti-Sprayern.“ Gemäß dem Motto „Each one teach one.“ traf man sich hier, um sich gegenseitig etwas beizubringen und sich auszuprobieren. Ein neuer Ort im Vaterstettener Gemeindegebiet wird gerade gesucht. Unter dem Namen bionik591 ist Jonathan unter seinesgleichen bekannt und zeigt seine Werke neuerdings auch auf Instagram.

Onepointfive bringt in seiner Kunst gerne seine Naturverbundenheit zum Ausdruck. Der Baldhamer ging schon mit vier zu den Pfadfindern, mit denen er bis heute eng verbunden ist. Themen wie Umweltschutz und das Zusammenleben und -wirken in der Natur beschäftigen ihn. Hinzu kommt die Auseinandersetzung mit der Kunst in ihren verschiedensten Ausprägungen, die ihn seit der 4. Klasse fasziniert. Graffiti ist für ihn nur eine Art der Ausdrucksform von vielen. Aber eine, die ihn in den vergangenen Jahren stark geprägt hat. Zum Graffiti kam er durch bionik591, den er auch als größte Inspiration in dieser Kunstform benennt. Auch er hat einen eigenen Instagram Account, über den er gerne kontaktiert werden darf: onepointfive.art

Bürgermeister, Leonhard Spitzauer, (2. Von rechts) und Gerd Jansen, Leiter des Baubetriebshof der Gemeinde und Initiator der Aktion (ganz rechts) mit den Graffiti-Künstlern onepointfive (li.) und bionik591 (re.). (Foto: Gemeinde Vaterstetten/KR)