Gemischte Gefühle bei Mehrkämpfern

von b304

Mit gemischten Gefühlen blickt die Leichtathletik-Abteilung des TSV Vaterstetten zurück auf die
Mehrkämpfe der TSVV-Senioren. Zwei Athletinnen und sieben Athleten des Vereins hatten bei der Bayerischen Mehrkampfmeisterschaft für Senioren ihre Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. So unterschiedlich die zu absolvierenden Disziplinen waren, so unterschiedlich fielen hinterher auch die Resümees aus.
Bei der traditionellen Veranstaltung in Aichach war auch der „Seniorinnen-Nachwuchs“ der
Vaterstettener Leichtathleten im Fünfkampf am Start. Die Damen in der Altersklasse W30 hatten die
Disziplinen 100 m, Weitsprung, Kugelstoß, Hochsprung und 800 m zu bewältigen. Carolin Mannweiler durfte sich hier über Rang 2 und 1.919 Punkte freuen. Ihr erster Mehrkampf nach langer Zeit war nach eigenen Angaben „durchwachsen, mit positiven Ergebnissen in den ungeliebten Disziplinen 800 m und Kugelstoß und weniger erfreulichen Ergebnissen in den restlichen Disziplinen“.
Hinter ihr auf Rang 3 landete Mareike Mannewitz. Für sie war es der erste Einzelwettkampf nach
zwölfjähriger Leichtathletikabstinenz. Sie baut ihre Form langsam auf und tastet sich an die
verschiedenen Disziplinen heran. „Während die 100 m und der Weitsprung eher enttäuschend
verliefen, waren die übersprungenen 1,35 m im Hochsprung eine positive Überraschung“, sagt sie.
Den einzigen Titel in einer Einzelkonkurrenz für den TSV V bei dieser Veranstaltung konnte Gerhard
Zorn im Int. Fünfkampf (Weitsprung, Speerwurf, 200 m, Diskuswurf, 1.500 m) mitnehmen. In der
Altersklasse M65 hatte er vor dem Wettkampf sogar mit einem neuen Bayerischen Rekord
geliebäugelt, der seit 20 Jahren steht. Dazu wären allerdings sehr gute Leistungen in allen fünf
Disziplinen notwendig gewesen. „Das Thema hatte sich aber bereits nach der ersten Disziplin, dem
Weitsprung, erledigt, wo ich mit 4,55 m deutlich unter meinen Erwartungen blieb“, blickt Gerhard
zurück. Angesichts der Deutschen Seniorenmeisterschaft eine Woche später schonte er sich dann im
abschließenden 1.500-m-Lauf.
Seine Vereinskollegen aus der gleichen Altersklasse M65 hatten sich für den Dreikampf (100 m,
Weitsprung, Kugelstoß) entschieden und als Team auf den Titel spekuliert. Doch leider reichte es in
der Mannschaftswertung nur zu Platz 2.
Bester aus diesem Trio war Frank Böhnke, der in der Einzelwertung auf Rang 3 kam. Sein Fazit: „Jetzt
habe ich schon meine Bestleistungen auspacken können – zum Glück ohne jegliche Verletzungen –,
und es reicht dennoch nicht zum Bayerischen Meister. Aber so ist der Sport: Es gibt meist einen
Besseren zum eigenen Ansporn.“
Hinter ihm auf Rang 4 landete Helmut Dusch, der ziemlich enttäuscht war, wie er zugibt: „Langsamer
als gewollt über 100 m und der Weitsprung war überhaupt nichts. Mit meiner defekten Schulter war
Kugelstoß noch die beste Disziplin. Dennoch habe ich mich über den 2. Platz mit der Mannschaft
gefreut. Dann auf zum nächsten Wettkampf.“

Nur Rang 5 blieb diesmal für Albert Süß übrig, aber da war nicht mehr drin. „Meine Schwellung der
Kniekehle war leider noch nicht ausgeheilt, deshalb musste ich die 100 m und den Weitsprung im
Humpellauf durchziehen. Aber ohne meine Teilnahme hätte es keine Mannschaftswertung für uns
gegeben“, lautet sein Fazit.
Bei den etwas jüngeren Senioren landete Christian Töpfer in der Altersklasse M50 im Int. Fünfkampf
auf dem dritten Rang. Sein Resümee: „Ich hatte einen klassischen Mehrkampf, in dem manches ganz
gut und manches weniger gut gelaufen ist. Ganz typisch, wenn man fünf Disziplinen in fünf Stunden
absolvieren muss. Aber ich war erleichtert, mal wieder beschwerdefrei in die Sandgrube springen zu
können.“
Knapp dahinter belegte Jan Domke Platz 4. Vor dem Wettkampf hatte es ihm „wegen der
Regenvorhersage gegraust, aber umso schöner war es, dass der Regen tatsächlich zum Weitsprung
aufgehört hat“, blickt er zurück. Dieser war dann zwar etwas enttäuschend gewesen, „andererseits
habe ich mich mit Bestleistungen in beiden Wurfdisziplinen belohnen können“, fügt Jan hinzu.
In der Altersklasse M55 landete Martin Fischer auf Rang 2. „Es war ein schöner Wettkampf im Kreise
vieler Vereinskameraden. Mit der Platzierung bin ich sehr zufrieden, mit den Leistungen speziell im
Weitsprung und im Diskuswurf weniger“, sagt er.
Einen zweiten Titel für die TSV-Senioren gab es an diesem Tag dann aber doch: In der Teamwertung
der übergreifenden Altersklassen M50/55 wurden Christian, Jan und Martin souverän Erste.
Für einige Senioren vom TSV Vaterstetten steht jetzt noch die Deutsche Meisterschaft auf dem
Programm – in Erding, also ganz in der Nähe. Und gleich am folgenden Wochenende. (Christian Töpfer)

(Obere Reihe v.l.n.r.:) Gerhard Zorn, Helmut Dusch, Jan Domke, Albert Süß, Martin Fischer, Frank Böhnke (Untere v.l.n.r.:) Christian Töpfer, Mareike Mannewitz, Carolin Mannweiler (Foto: Claudia Töpfer)
Mareike Mannewitz (M.) und Carolin Mannweiler (r.) über 100 m (Foto: Gerhard Zorn)
Jan Domke beim Start über 200 m (Foto: Gerhard Zorn)