Gemeinde Haar als Vorreiter

von b304

Der Bundestag hat im Januar die Novelle des Verpackungsgesetzes beschlossen. Restaurants, Caterer, Gastronomie, Bistros, Cafés – alle Unternehmen, die To-Go und Take-Away anbieten, müssen ihre Lebensmittel in Zukunft in Mehrwegbehältern verpacken. Schon ab dem 3. Juli dieses Jahres wird die Verpackung in Kunststoffbehältern untersagt.

Im Rathaus Haar wird längst an den Stellschrauben gedreht, um den Wandel hin zu einer sinnvollen Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Um den Umstieg für die Gastronomie anzukurbeln, unterstützt die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Haar die Betriebe beim ersten Jahresbeitrag mit bis zu 500 Euro. „Auf diese Weise schärfen die Betriebe in unserer Gemeinde ihr Profil als innovative und umweltfreundliche Unternehmen. Nachhaltigkeit wird belohnt und unterstützt“, so Andreas Bukowski, der 1. Bürgermeister der Gemeinde Haar.

Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Haar, die DEHOGA und der Gewerbeverband Haar-Trudering haben bereits 2020 die Initiative MehrWeg MehrWert auf den Weg gebracht, um die lokalen Betriebe bei der Auswahl und Umsetzung des Konzepts mit geeigneten Partnern zu unterstützen. Zu dem Team gehört auch Daniela Ziegler, Kreisgeschäftsführerin des DEHOGA Bayern, die von der Umstellung auf eine vollumfassende, einfache Mehrweglösung überzeugt ist: „Ich freue mich, dass wir in München und in der Gemeinde Haar beim Thema Mehrweg als Vorreiter vorangehen können. Das Gastgewerbe zeigt damit, dass das zentrale Thema Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert hat.“

Die DEHOGA Kreisstelle München vereint 1.250 Mitglieder aus Hotellerie und allen gastronomischen Bereichen in der Landeshauptstadt und dem Landkreis München. Mit ihrer Expertise hat sie mit der Landeshauptstadt einen Runden Tisch „Mehrweg statt Einweg“ ins Leben gerufen und bereits im Voraus eine Auswahl aus sämtlichen Anbietern für Mehrweggeschirr getroffen.

„Diese Umstellung betrifft allein hier in Haar / Trudering mehr als 100 Gastronomen, Hotels und Nahversorger – darunter auch viele unserer Mitgliedsbetriebe des Gewerbeverbandes. Auf dem Weg zur „Circular Community“ ist die Umstellung auf das Mehrwegsystem ein wesentlicher Faktor“, so Dr. Ansgar Sommer, 1. Vorstand des Gewerbeverbands Haar-Trudering. „Das Angebot des Mehrwegsystems von jungen Unternehmen, die dies anbieten, ist gerade in München sehr interessant. Für die lokalen Betriebe ist das ein Weg, um neue Gäste zu gewinnen und die Bindung zu ihren Stammkunden zu stärken.“

Christian Schottenhammel, Münchner Kreisvorsitzender und stellvertretender Bezirksvorsitzender des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, zeigt sich sehr erfreut über den Zuspruch und die Unterstützung des Projekts: „Das Interesse und Entgegenkommen der Stadt München und des Landkreises bei der Förderung von Mehrweglösungen für unsere gastronomischen Betriebe war und ist sehr groß. Die Münchner Gastgeber achten bereits heute schon in vielen Bereichen auf das Thema Nachhaltigkeit. Das Projekt wird positiv angetrieben durch das gute Zusammenwirken und ich hoffe, dass auch unsere Gäste den Umstieg auf Mehrweglösungen positiv annehmen.“