Fortsetzung und kostenlose Aufführungen

von Catrin Guntersdorfer

Die Theateraufführung „Spurensuche“ ist eine Gedenkaufführung, die sich mit den Euthanasie-Vorkommnissen am Schulort Haar beschäftigt. In den letzten Jahren wurden im gesamten Bundesgebiet über 60 Aufführungen realisiert und das Projekt vielfach ausgezeichnet. Unter anderem konnten die Schüler 2017 den mit 5000 Euro dotierten Münchner Bürgerpreis entgegennehmen. Sie haben dabei tausende Zuschauer erreicht und berührt. Das ursprünglich als reine Schultheateraufführung
geplante Projekt ist dabei im wahrsten Sinne über sich hinausgewachsen. Viele beteiligte Schüler des Ernst-Mach-Gymnasiums Haar sind bereits in der Oberstufe oder haben bereits Abitur gemacht. Nun ermöglicht die Bürgerstiftung Haar und das kbo Haar durch großzügige Unterstützungen, dass es dennoch weitergehen kann! Etwa 20 neue Schülerinnen und Schüler werden
nun in das Projekt integriert und durchlaufen, ähnlich wie die Ursprungsgruppe, eine Recherchephase, damit sie sich umfassend über die furchtbaren Vorkommnisse in Haar informieren können. Im Jahr 2019 und darüber hinaus wurde das Projekt dann u.a. zu Auftritten nach Baden-Württemberg, Norddeutschland und Berlin eingeladen. Zunächst wird die Aufführung in ihrer ursprünglichen Fassung aber nochmals im Gesellschaftshaus des Klinikums Haar, also am Originalschauplatz gezeigt.
Am 24. Januar 2019 finden auf Einladung des Klinikums Haar zwei Aufführungen des Projekts „Spurensuche“ um 17:00 Uhr und um 20:00 Uhr statt.
DER EINTRITT IST FREI!
Das kbo und die Bürgerstiftung Haar übernehmen alle anfallenden Unkosten. Wie immer sind die Kapazitäten wegen der besonderen Bühnensituation begrenzt. Karten lassen sich ab sofort über das kbo Haar reservieren über die E-Mailadresse henner.luettecke@kbo.de oder über das Ernst-Mach-Gymnasium Haar, Telefon 089-43707770 (Kartenanzahl und gewünschte
Uhrzeit bitte angeben.)
Zum Hintergrund: Zwischen 1939 und 1945 starben dort etwa 2000 Patienten an Unterernährung, 332 Kinder wurden gezielt
getötet, mehr als 2000 in Tötungsanstalten geschickt.
Anhand von Recherchen vor Ort, durch Zeitzeugengespräche und die Beschäftigung mit eigenen Familiengeschichten ist eine eindrucksvolle Aufführung entstanden, die versucht das Geschehen auf ganz eigene Weise mit den Mitteln des Theaters zu dokumentieren und dem Publikum Fragen zu stellen. Immer wieder kann sich das Publikum in dem speziellen Bühnenraum neuen Situationen stellen und erlebt überraschende Blickwechsel.

Die Theatergruppe in Aktion (Foto: Kufner)