Am 18. Juni wird die Notunterkunft in der Turnhalle des Humboldt-Gymnasiums geschlossen, das versicherte Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß gegenüber B304.de. Mit dem Auszug der Flüchtlinge werde bereits diese Woche begonnen. Nicht ausgeschlossen werden könne aber, dass die Turnhalle schon bald wieder mit neuen Flüchtlingen belegt werden müsse. Auch über Zelte zur Unterbringung von Asylbewerbern werde derzeit intensiv nachgedacht.
Nach fünf Wochen in der Turnhalle des Vaterstettener Gymnasiums werden die ersten Flüchtlinge noch in dieser Woche ausziehen, nächste Woche dann der Rest, so dass die Unterkunft spätestens am 18. Juni geschlossen werden, erklärte Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß gegenüber B304.de. Die rund 200 Asylbewerber werden in die Notunterkunft in Rosenheim verlegt. “Ich gehe allerdings davon aus, dass die Notunterkunft in Vaterstetten nach einer gewissen Pause wieder angefordert werden wird”, so Niedergesäß weiter. Er nennt einen Zeitraum von rund vier Wochen. Denn die Lage ist weiter angespannt und eine Besserung ist nicht in Sicht. Allerdings werde im Sinne der Gleichbehandlung der Gemeinden derzeit über ein Rotationsprinzip nachgedacht. So könnte beispielsweise einmal die Turnhalle in Kirchseeon oder Markt Schwaben und ein anderes Mal wieder Vaterstetten als Notunterkunft dienen. Auch eine Unterbringung in sogenannten Traglufthallen, also in Zelten – wie dies beispielsweise auch der Landkreis München plant – sei laut Niedergesäß eine weitere Option. Unter anderem auch in Vaterstetten auf dem Volksfestplatz.
Der Zustrom von Asylsuchenden hat erneut ein Ausmaß angenommen, das Regierung und Landkreise an ihre Belastungsgrenze führt. Wöchentlich 20 Flüchtlinge muss der Landkreis Ebersberg aufnehmen, im Landkreis München sind es mindestens 90. Die Kapazitäten in Einzel- und Sammelunterkünften sind längst erschöpft. Und solange dem Landratsamt keine geeigneten, kurzfristig nutzbaren Unterkünfte bzw. Grundstücke zur Bebauung mit größeren Objekten angeboten werden, die ausreichend Platz für die vielen Menschen schaffen, kann das Landratsamt seine Pflicht nur erfüllen, indem es Notunterkünfte einrichtet. “Mein erneuter, dringender Appell an die Bürgermeister, andere Unterkünfte zu melden, blieb weitgehend erfolglos”, sagt Niedergesäß. Ähnlich ergeht es seinem Münchner Amtskollegen Christoph Göbel. Daher wird, wie berichtet, auch die Turnhalle des Vhs Gesundheitszentrums in Haar zur vorübergehenden Unterkunft für Asylbewerber.