Über 20 Teilnehmer genossen am vergangenen Montag (10.02.) die Mischung aus Information und Verkostung, die Sommelier Michael Drechsler durchführte. Ausschließlich Bioweine kamen bei der Informationsveranstaltung der Haarer Grünen zum Ausschank, in der ersten Runde Weißweine, dann waren die Roten an der Reihe. Das ist durchaus politisch gemeint, wobei es nicht um die SPD gingt, sondern um Fairtrade und das Bewusstsein für gerechtere Handelsbeziehungen.
Fairtrade ist eine Strategie zur Armutsbekämpfung. Durch gerechtere Handelsbeziehungen soll die Situation der benachteiligten Produzentenfamilien in Afrika, Asien und Südamerika verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden.
Bei einer Fairtrade-Gemeinde geht darum, den fairen Handel verstärkt ins öffentliche Bewusstsein einer Gemeinde zu bringen, einerseits den Informationsgedanken zu fördern, andererseits aber auch den Absatz an fair gehandelten Produkten zu erhöhen. Vergeben wird dieser Titel wiederum von der Organisation „Fairtrade“.
Dabei müsste die Gemeinde auch festgelegte Kriterien erfüllen.
- Der Gemeinderat übergibt eine Resolution, in der er erklärt, Fairen Handel zu unterstützen, und selber Fair-Trade-Tee und Fair-Trade-Kaffee in seinen Sitzungen sowie in seinen Büros und Kantinen anzubieten.
- Eine bestimmte Anzahl von Läden, Cafés, Catering-Betrieben oder ähnliches müssen je mindestens zwei Fair-Trade-Produkte leicht zugänglich zum Kauf anbieten, dabei hängt die geforderte Mindestanzahl an teilnehmenden Betrieben von der Größe der jeweiligen Gemeinde ab.
- Einrichtung einer Steuerungsgruppe, die Informationen zu Fair-Trade erstellt und ihre Verbreitung organisiert sowie ökologische und soziale Standards für die Beschaffung von Materialien und Produkten aus sog. „Entwicklungsländern“ erstellt
- Fair-Trade-Unterstützungsaktionen der Bevölkerung, z. B. Schulen
Der Grüne Ortsverband will sich dafür einsetzen diese Resolution im Gemeinderat zu erreichen. Ob sie die nötige Mehrheit dafür erhalten wird sich nach der Kommunalwahl im März zeigen.