Fahrplanwechsel mit Hindernissen

von Leon Öttl

Seit letztem Wochenende gilt der neue MVV-Fahrplan. Vieles sollte besser werden, darunter die Buslinie 459, die zuletzt durch einen deutlich eingeschränkten Fahrplan auffiel. Man gelobte sich Besserung, doch auch zum neuen Fahrplan fallen viele Fahrten aus. Auch beim Bus 451 gab es Schwierigkeiten.

Die Buslinie 459 des Landkreises verbindet Poing über Neufarn, Purfing und Parsdorf mit der Messe München – und somit der U-Bahn. Statt einer attraktiven Verbindung brachte die Linie zuletzt massiven Ärger für die Nutzer – erst Mitte September war ein ohnehin schon bestehender Ersatzfahrplan noch weiter reduziert worden. Damit sollte am vergangenen Wochenende Schluss sein, wie vom Landratsamt am 8. Dezember angekündigt wurde: „Erfreulich ist auch, dass der Ersatzfahrplan auf der Linie 459 mit dem Fahrplanwechsel vorerst eingestellt werden kann und die Linie wieder im Regelbetrieb verkehrt. Gerade für die bevölkerungsstarken Gemeinden Poing und Vaterstetten bedeutet das eine echte Angebotsausweitung, da die Linie 459 wegen der Corona-Pandemie und den vergangenen Fahrplaneinschränkungen noch nicht ihr Potenzial aufzeigen konnte.“ In der Fahrplanauskunft heißt es: „Auf diesen Regionalbuslinien kann wieder das volle Fahrtenangebot genutzt werden“. Doch offenbar widersprechen sich die Erwartungen und die Praxis: Von Montag bis Donnerstag (11. – 14. Dezember) waren insgesamt 108 Fahrten geplant – 36 Fahrtausfälle wurden dem MVV gemeldet. Ein Drittel der Fahrten fiel also aus.

Der Personalmangel beim Unternehmen Larcher scheint also noch nicht behoben zu sein. Das Landratsamt zeigte sich im Oktober noch versöhnlich, der Fahrermangel resultiere nicht aus fahrlässigem Verhalten, daher würde man keine Vertragsstrafen aussprechen wollen: „Ein Dialog mit unseren Dienstleistern zur Problemlösung ist uns wichtiger als die bloße Sanktionierung von Vergehen“. Dass Sanktionen mittlerweile im Raum stehen, bestätigt der MVV auf Nachfrage: „Die Fahrtausfälle werden durch den MVV im Namen des Landkreises entsprechend den vertraglichen Regelungen sanktioniert und Vertragsstrafen ausgesprochen.“ – dem Busunternehmen wird nun wieder angeboten, auf den Ersatzfahrplan von vor dem Fahrplanwechsel zurückzugreifen, „um den Fahrgästen ein verlässlicheres Angebot anzubieten“, eine Antwort stehe hier noch aus. Damit dürfte die Buslinie weiterhin von großen Einschränkungen beim Angebot betroffen sein – für einige Nutzer ein Problem, etwa einen Bürger, der sein Auto nach Einrichtung der Linie verkaufte und nun „wie der Ochs vorm Berg“ dastehe, so dieser auf der Bürgerversammlung Parsdorf im Herbst.

Ganz störungsfrei verliefen auch die Fahrten der Buslinie 451 nicht. Seit Montag wird die innerörtliche Buslinie von einem Südtiroler Unternehmen betrieben. Die Busse verkehren gegenläufig im 40-Minuten-Takt, das Angebot wurde so deutlich aufgewertet. In den ersten Tagen kam es hier zu Problemen: zwei mal musste die Feuerwehr ausrücken, da ein Bus Öl verlor. Neben den technischen Problemen beschreibt ein B304-Leser auch die noch nicht aktualisierte Beschilderung, zudem sei der Fahrplan nicht eingehalten worden und es gebe keine Ansagen, was die Navigation im Dunklen erschwere. Inzwischen scheinen die Startschwierigkeiten der Kleinbuslinie beseitigt, die Busse sind pünktlich unterwegs.

Neu ist seit dem Fahrplanwechsel auch die Verlängerung der Linie 243 von Haar über Neukeferloh bis zur Baldhamer Realschule – für die Gemeinde kostenfrei, mit Ausnahme der Schaffung der neuen Bushaltestellen. Damit wird eine Redundanz zur S-Bahn geschaffen, die bei Ausfällen und Sperrungen zwischen Haar und Baldham hilfreich sein kann.