“Es wissen nicht alle”

von Catrin Guntersdorfer

Das große Verkehrschaos ist ausgeblieben, aber einige Eltern machten ihrem Ärger Luft. Heute, am ersten Schultag, hatte die neue Verkehrsführung vor dem Humboldt-Gymnasium in Vaterstetten ihre Bewährungsprobe.

Das Einfahrverbot für Autos und Motorräder morgens zwischen 7.30 und 9 Uhr verärgert vor allem die Eltern der Kinder, die das Kinderhaus Katharina von Bora in der Johann-Strauß-Straße besuchen. “Hier wurde von der Gemeinde nicht an die berufstätigen Eltern der Kinder gedacht!”, beschwert sich eine Mutter. “Ich muss um halb 9 in der Arbeit sein und zwei Kinder in unterschiedliche Einrichtungen bringen. Da bleibt keine Zeit ewig einen Parkplatz zu suchen und weit weg zu parken.”

Auch ein Vater reagierte sichtlich sauer, als die Polizei ihn auf die neue Regelung vor Ort aufmerksam machte und er nicht, wie in der Vergangenheit, in die Parkbucht direkt vor dem Kindergarten fahren durfte, sondern seinen Wagen in der Rossinistraße parken musste: “Das macht doch keinen Sinn. Wie soll ich denn hier mein Kind in den Kindergarten bringen?”

Ein Polizeibeamter und eine Vertreterin aus dem Bauamt der Gemeinde erklärten den Verkehrsteilnehmern die neuen Verkehrsregelungen. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Ein Polizeibeamter und eine Vertreterin des Bauamtes der Gemeinde Vaterstetten machten heute Morgen nochmals alle Verkehrsteilnehmer auf die neue Verkehrsregelung vor dem Humboldt-Gymnasium aufmerksam und ermahnten die, die sich nicht an die neuen Regeln hielten. “Es wissen noch nicht alle, dass man hier um diese Zeit nicht mehr reinfahren darf”, sagt uns der Polizeibeamte. “Die meisten zeigen sich nach einer Erklärung jedoch einsichtig und verstehen, dass die Regelung zum Schutz der Kinder eingeführt wurde.”

Der ein oder andere Autofahrer witscht aber schließlich doch noch durch und fährt ohne Ermahnung weiter. Da am anderen Ende der Johann-Strauß-Straße, die jetzt keine Einbahnstraße mehr ist, heute keine Überwachung erfolgte, kamen auch einige Autofahrer aus der anderen Richtung verbotswidrig vor die Schule gefahren. “Künftig wird dieser Verstoß dann 30 Euro kosten”, erklärt der Polizist kurz darauf dem nächsten Autofahrer, der sich nicht an die Verkehrsregeln hält.

“Das Schild müsste größer sein – so sieht das keiner!”, meinte eine Mutter, die heute Morgen ihr Kind zur Schule brachte. (Foto: Catrin Guntersdorfer/B304.de)

Selbst Lehrern des Gymnasiums war die Neuregelung teilweise nicht bekannt und sie mussten vom Polizeibeamten darüber aufgeklärt werden, wie sie ab jetzt zum Lehrerparkplatz kommen, um dort ihren Wagen abzustellen.

Auch wenn im Großen und Ganzen das Verkehrschaos heute ausblieb, – was möglicherweise auch dem guten Wetter geschuldet ist – hat sich gezeigt, dass doch bei vielen Verkehrsteilnehmern noch Klärungsbedarf besteht, wer wann wieweit in dieJohann-Strauß-Straße fahren darf und dass die Straße nun keine Einbahnstraße mehr ist. Die Neuregelung hatte der Vaterstettener Gemeinderat Ende Juli beschlossen (B304.de berichtete).