Schön gestaffelt in den Altersklassen M45, W55 und M65 war der TSV Vaterstetten bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft am 17. und 18. September in Erding vertreten. Die beiden Männer kehrten mit Edelmetall zurück. Als großer Favorit trat Gerhard Zorn in der M65 an – sowohl über 100 m, 200 m als auch über 400 m durften sich die Konkurrenten im Vorfeld nur wenig Chancen ausgerechnet haben.
Und so kam es dann auch: Je länger die Distanz, umso deutlicher war im Ziel sein Vorsprung. Hier seine Aussage zu seinen drei Goldmedaillen: „Eine gute Zeit im 100-m-Lauf hatte ich wegen des regnerischen Wetters und der Kälte eigentlich abgeschrieben. Es wurden dann aber 12,75 Sek., eine absolut positive Überraschung – und auch der Titel. Das Gegenteil war es dann beim 400-m-Lauf am Nachmittag. Da gewann ich zwar auch, aber die 58,91 Sek. waren angesichts der Trainingszeiten in den letzten Wochen für mich eine große Enttäuschung. Am zweiten Tag konnte ich auch die 200 m gewinnen, wieder bei Kälte und nasser Bahn. Hier war meine Zeit von 25,90 Sek. ganz akzeptabel. Unter 26 Sekunden war ich schon längere Zeit nicht mehr gekommen.”
“Mit der Bronzemedaille im Lauf über 110 m Hürden in der Altersklasse M45 durfte Dirk Schönmetzler nach Hause fahren. Er hatte zwar auch die Qualifikation im Stabhochsprung geschafft, entschied sich aber, nur im Hürdenlauf anzutreten. Im Rückblick sagt er: „Ich hatte mir eine bessere Zeit vorgenommen, als es das Ergebnis von 17,69 Sek. am Ende war. Aber es war technisch ganz schlecht, schon an der ersten Hürde bin ich etwas hängen geblieben. Und so ging’s weiter. Bis zur sechsten Hürde lag ich vorne – doch dann bin ich in die Hürde getreten. Ärgerlich und sehr schade. Deshalb war ich von der Zeit, die zwei Zehntelsekunden über meiner Bestzeit lag, doch recht überrascht. Den Sieger hatte ich bei der Bayerischen Meisterschaft vor sechs Wochen noch bezwungen. Aber so läuft’s halt. Dann muss ich in der Halle wieder attackieren.“
Einzige weibliche Teilnehmerin vom TSV Vaterstetten war Christine Schmidt in der Altersklasse W55.
Über 200 m lief sie in 34,66 Sek. auf Rang 10. Nach mehr als zwei Monaten Verletzungspause hatte sie erst drei Wochen vor der Meisterschaft wieder mit dem Lauftraining beginnen können. „Eine schnelle Zeit war daher nicht zu erwarten. Gerne wäre ich auch die 400 m gelaufen, aber das war mit dem Trainingsrückstand nicht möglich“, muss sie ehrlich zugeben. Sie war froh, überhaupt an den Start gehen zu können – und noch dazu in „ihrem“ alten Stadion aus der Leichtathletik-Jugend. Geplant war auch ein Start der Männerstaffel über 4 x 100 m in der Altersklasse M60/65. Doch wegen der Verletzung eines Teilnehmers musste der Start abgesagt werden. Schade, denn „im Nachhinein hätten wir sehr gute Medaillenchancen gehabt“, sagt Gerhard rückblickend. (Christian Töpfer)