„Ein sehr interessanter Kandidat“

von Markus Bistrick

Das Rennen um die Nachfolge von Georg Reitsberger ist eröffnet. Über ein Jahr vor der Kommunalwahl hat die Vaterstettener CSU zwei mögliche Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters genannt (B304.de berichtete). Demnach wollen sowohl der 33-jährige Gemeinderat Leo Spitzauer sowie der parteilose Robert Winkler für die CSU antreten. Wer letztlich die Mehrheit der CSU Mitglieder für sich begeistern kann, entscheidet sich am 18. Juli im Rahmen einer Ortshauptversammlung. Auch wenn das Ergebnis parteiintern noch völlig offen ist, kommt als überparteilicher Kandidat wohl nur Robert Winkler in Frage. Die Reaktionen der Parteien im Einzelnen.

Der 57-jährige Jurist Robert Winkler will für die CSU für das Amt des Bürgermeisters kandidieren. (Foto: CSU Vaterstetten)

„Ich schätze Robert Winkler sehr, er ist ein sehr interessanter Kandidat. Wir werden uns daher auf alle Fälle mit der CSU unterhalten“, erklärt Josef Mittermeier, der SPD Ortsvorsitzende und Gemeinderat, der sich gegenüber B304.de über den frühen Zeitpunkt des CSU Vorstoßes überrascht zeigte. Personell seien die Sozialdemokraten durchaus in der Lage selbst einen geeigneten Kandidaten aufzustellen, auch wenn bislang noch niemand den Hut in den Ring geworfen habe. An diesem Wochenende trifft sich die SPD zu einer Klausur. Dann wird auch das Thema Reitsberger-Nachfolge auf der Agenda stehen.

Zurückhaltender äußerte sich Gemeinderat Wolfgang Schermann von den Freien Wählern. Man werde sich jetzt nicht unter Druck setzen lassen und bis Mitte des Jahres über das weitere Vorgehen beraten. „Noch hat sich bei uns niemand als Kandidat aufgedrängt.“ Die beiden Kandidaten der CSU wollte Schermann B304.de gegenüber nicht kommentieren.

„Nach sechs Jahren brauchen wir auf dem Chefsessel im Rathaus unbedingt wieder ein kompetentes Management, das unter anderem auch das Thema Finanzen im Blick hat“, so FDP-Ortsverbands-Chef Klaus Willenberg. Man könne sich durchaus einen überparteilichen Kandidaten wie Robert Winkler vorstellen, der interne Meinungsbildungsprozess sei aber noch nicht abgeschlossen.

Leo Spitzauer (33) könnte das CSU interne Rennen um die Kandidatur durchaus gewinnen. Überparteilicher Kandidat würde er wohl nicht werden. (Foto: CSU Vaterstetten)

Auch die Vaterstettener BündnisGrünen können sich Robert Winkler durchaus im Amt des Bürgermeisters vorstellen. Nicht zuletzt, weil der Jurist von 2008 bis 2011 Mitglied des Vaterstettener Gemeinderats und Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen war. Allerdings hätte sich der Ortsvorsitzende der Grünen, Günter Glier, gewünscht, dass der Bürger und nicht nur die CSU Mitglieder die Wahl zwischen Leo Spitzauer und Robert Winkler gehabt hätten. Ob man den leitenden Ministerialrat im bayerischen Umweltministerium unterstützen werde, so sich die CSU denn für Winkler entscheidet, oder einen eigenen Kandidaten aufstellt, sei aber noch offen.

Im März 2020 wählen die Vaterstettener einen neuen Bürgermeister. Amtsinhaber Georg Reitsberger darf nicht erneut kandidieren, weil er dann die Altersgrenze überschritten hat. Am vergangenen Samstag (26.1.) hatte der CSU-Ortsvorstand mitgeteilt, dass es zwei Bewerber um die CSU-Bürgermeisterkandidatur gibt: den 33-jährigen CSU-Gemeinderat Leonhard Spitzauer und den 57-jährigen parteilosen Juristen Robert Winkler, Leitender Ministerialrat im bayerischen Umweltministerium. Wer es sein wird, soll am 18. Juli entschieden werden. Dann soll auch beschlossen werden, dass der Kandidat auch von anderen Parteien als Bürgermeisterkandidat nominiert werden kann. Michael Kundler, der CSU Chef vor Ort, kündigte entsprechende Gespräche mit allen aktiven Parteien und Gruppierungen – mit Ausnahme der AfD – an.