Eigentlich sollte man ab 1. Mai Pässe und Ausweise nur noch digital beantragen können (B304.de berichtete). Eigentlich. Doch unter anderem auf Grund von Verzögerungen bei der technischen Ausstattung in einigen Rathäusern hat das Bundesinnenministerium den Kommunen mitgeteilt, dass in Ausnahmefällen übergangsweise bis zum 31. Juli weiterhin Papierfotos akzeptiert werden dürfen – nämlich dann, wenn die Behörde vor Ort noch nicht die notwendige Technik zum Erstellen eigener Lichtbilder beziehungsweise zur Erfassung digitaler Bilder von Fotodienstleistern hat. In der Gemeinde Vaterstetten und in der Stadt Haar ist dies beispielsweise der Fall.
Hintergrund: Im Zuge der Neuregelung sollten von den Passbehörden vor Ort eigentlich nur noch digitale Fotos akzeptiert werden, die entweder direkt im Rathaus angefertigt oder auf einem festgelegten, sicheren Übermittlungsweg von einem zertifizierten Fotostudio oder dritten Anbieter (etwa Drogeriemarkt) dorthin gesendet werden. Bei digitalen Fotos, die elektronisch übersandt werden, prüft die Passbehörde dann auch gleich, ob das übermittelte Bild den Anforderungen an biometrische Fotos entspricht. Die neuen Vorgaben sollen die Gefahr von Fälschungen und Manipulationen verhindern.
Während Grasbrunn kein eigenes Gerät zu mieten beabsichtigt, sollte in Vaterstetten am 1. Mai eigentlich alles startklar sein. Für 6 Euro je „Vorgang“, also pro beantragtem Dokument, sollten Fotos direkt im Amt gemacht werden können. Doch daraus wird so schnell nichts: „Uns ist nicht einmal der Liefertermin mitgeteilt worden und das betrifft sehr viele Gemeinden“, beklagt das Einwohnermeldeamt. Leider nicht nur dort – auch im Rathaus der Stadt Haar verzögert sich die Anlieferung des bestellten Terminals.
Wer jetzt schon ein digitales Foto haben möchte, kann dies bei einem zertifizierten Fotografen machen lassen, z. B. beim Fotoladen Schindler am Haarer Bahnhofsplatz oder im Drogeriemarkt dm in Baldham. Dann können die Fotos auch für mehrere Dokumente genutzt und auf Wunsch auch ausgedruckt werden.