Die Elch Apotheke erfindet sich neu

von Eva Bistrick

Heller, großzügiger, moderner: Nach intensiver Umbauphase hat die Elch Apotheke am Marktplatz ihre neuen Räumlichkeiten bezogen und feiert am 30. und 31. Mai offiziell Eröffnung. Im Gespräch erklärt Inhaberin Andrea Gerdemann, warum der Umbau mehr war als eine bauliche Veränderung.

Frau Dr. Gerdemann, die neuen Räume der Elch Apotheke am Marktplatz sind nun eröffnet – wie fühlt sich dieser Moment für Sie an?

Es fühlt sich toll an. Für uns ist das Arbeiten so viel angenehmer: Ein Mehr an Platz, besserer Schallschutz, viel mehr Platz im hinteren Bereich der Apotheke – das ermöglicht es uns, unsere Prozessabläufe zu verbessern und damit unsere Kunden noch besser zu betreuen..

Was uns ganz besonders glücklich sein lässt, ist die Tatsache, dass das Feedback von unseren Kunden extrem positiv ist. Wir haben etliche beobachtet, die in die Apotheke hereinkamen, offensichtlich von den Veränderungen nichts wussten und dann „mit offenem Mund“ am Eingang verweilt sind und mit großen Augen geschaut haben. Uns ging es selbst ehrlich gesagt auch so, als wir die Apotheke das erste Mal nach der Entfernung der Wand gesehen haben… Da hüpft einem das Herz vor Freude und man weiß, dass sich die anstrengenden Monate des Umbaus gelohnt haben.

Was war Ihnen beim Umbau und der Neugestaltung besonders wichtig?

Im vorderen Bereich war uns besonders wichtig, dass die Apotheke großzügig und modern wirkt. Dass wir Bereiche für unsere Kunden schaffen, in denen Beratungsgespräche oder auch weitere Services der Zukunft wie z.B. Vitamin-D-Messungen, Blutdruckmessungen oder die Hebammensprechstunde, um nur einige zu nennen, anbieten zu können. Kunden sollten sich noch wohler fühlen als schon zuvor.

Im hinteren Bereich der Apotheke – dem sogenannten Backoffice – war es immer schon sehr, sehr eng. Die Kolleginnen, die sich um Ware, Telefonanrufe von Kunden oder auch digitale Bestellungen kümmern, mussten sich teilweise den Platz mit den Kolleginnen teilen, die vorne die Kunden bedienen. Auch hier fallen Arbeiten im Backoffice an, wie z. B. Nachfragen zu Rezepten, Lieferfähigkeiten von Arzneimitteln, Rückrufe an Ärzte oder auch Patienten, Recherchen bei Patientenanfragen, … Diese beiden Bereiche haben wir nun getrennt, so dass jede Gruppe ausreichend Platz und Geräte zur Verfügung hat um ohne „Einschränkungen/Warten“ zu arbeiten.

Darüber hinaus war Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt bei unserem gesamten Umbau: Es war uns wichtig, möglichst viel vom  Mobiliar aus der Margareten Apotheken zu nutzen und möglichst wenig in den bestehenden Räumlichkeiten zu verändern, um den ökologischen Fußabdruck unseres Umbaus zu minimieren – dabei aber dennoch ein neues, tolles Apothekenerlebnis für unsere Kunden zu schaffen. Die positiven Rückmeldungen bisher zeigen, dass uns das wohl gelungen ist.

Ihr Traum war bzw. ist eine „Apotheke der Zukunft“. Inwiefern ist dieser Traum jetzt Realität geworden?

Mit dem Umbau sind wir dem Traum „Apotheke der Zukunft“ schon einen großen Schritt näher gekommen. Wir haben Räume geschaffen, in denen patientenindividuelle Services angeboten werden können. Einige Services gibt es schon jetzt, weitere werden folgen. Lassen Sie sich überraschen.:-)

Welche neuen Angebote oder Services gibt es jetzt in der neuen Apotheke, die es vorher nicht gab?

Wir freuen uns sehr, dass wir in den größeren Räumen der Elch Apotheke bessere Möglichkeiten für patientenindividuelle Services anbieten können, hierzu gehören neben dem Medikations-Check (für interessierte Kunden, die mehr als fünf Medikamente gleichzeitig einnehmen), die Kontrolle des Blutdrucks und zukünftig auch eine einmalig im Monat stattfindende Sprechstunde einer erfahrenen Hebamme.

An unseren Eröffnungstagen starten wir mit dem Angebot eines Vital-Checks, bei dem neben Blutdruck und “Body Mass Index” (Kennzahl aus Größe und Gewicht) auch eine Vitamin-D-Messung durchgeführt werden kann. Diese Angebote werden sie auch zukünftig bei uns finden, nicht nur während der Eröffnung. 

Weitere Angebote wie z.B. Aktions- und Beratungstage zu unseren Kosmetikserien, ein spezielles Angebot für die psychische Gesundheit von Jugendlichen sowie eine Vortragsreihe zur Frauengesundheit sind in Planung. Auch über ein Impfangebot zur Grippesaison an den „Randzeiten“, wenn die Arztpraxen geschlossen sind (z.B. Mi abends oder Samstag vormittags,) denken wir nach.

Darüber hinaus haben wir uns viele Gedanken dazu gemacht, wie wir den Besuch unserer Kunden in der Apotheke verbessern können.
Eines der Ergebnisse ist unsere „Abholer“-Kasse, die wir eingerichtet haben, um Kunden, die ihre vorbestellten Arzneimittel abholen möchten, die Wartezeit zu verkürzen.
Vielleicht sind Ihnen die über jedem Verkaufsplatz hängenden „Teller“ schon aufgefallen? Diese dienen dem Schallschutz und verbessern die Akustik und die Privatsphäre im Beratungsgespräch. 
Ein weiteres Ergebnis ist unsere apothekeneigene App  (“meine Apotheke”) für unsere digital affinen Kunden. Mit dieser App kommunizieren unsere Kunden nun direkt aus ausschließlich mit uns, auch die Daten bleiben bei uns, was bei Drittanbietern nicht zu 100% zugesichert werden kann. Es können sowohl eRezepte als auch Papier-Rezepte geschickt werden oder auch im Shop nicht verschreibungspflichtige Präparate bestellt werden. Die App ermöglicht es unseren Kunden direkt zu sehen, ob das gewünschte Präparat verfügbar ist.

Gab es beim Umbau oder in der Übergangszeit besondere Herausforderungen, mit denen Sie nicht gerechnet hatten?

Ja, den Apothekenbetrieb weiter normal zu betreiben, während man umbaut, war herausfordernder als wir gedacht hatten. Viele Dinge mussten hin und her geräumt werden, es war noch weniger Platz im Backoffice, was teilweise dazu geführt hat, dass man das Gefühl hatte, man steht aufeinander anstatt nebeneinander. Die verräumten Sachen wieder zu finden, war teilweise auch spannend.
Und dann musste, nachdem wir mehr Platz geschaffen hatten, festgelegt werden, wo „jedes Teil“ nach seinem Umbau seinen festen neuen Platz bekommt. Auch das war in einigen Fällen schwieriger als gedacht. Wo lagern wir es am besten? Wie passt es am besten in unsere Abläufe hinein? Hier haben wir viel diskutiert und auch einige Entscheidungen nach dem Praxis-Tauglichkeitstest noch einmal umgeworfen.

Toll war aber, wie sehr unsere Kunden “mitgezogen” haben. Sie haben mit sehr viel Verständnis und Vorfreude Ihren Teil dazu beigetragen, dass wir mit lediglich minimalen Unterbrechungen durch die Umbauzeit gekommen sind und nun die Apotheke im neuen Glanz erstrahlt.

Wie hat das Team die Veränderung – vom alten Standort zur neuen Apotheke – erlebt?

Für mein Team waren die Zeiten der Veränderung anstrengend und herausfordernd, aber es war toll zu sehen, wie wir zusammengehalten haben und uns den Herausforderungen gestellt und diese gemeistert haben. Hier muss ich ein riesengroßes Lob an das Team aussprechen – wirklich beeindruckend – wie sie zusammen durch diese Zeit gegangen sind!

Wie reagieren die Kunden auf die neuen Räume? Gibt es erste Rückmeldungen?

Auch unseren Kunden muss ich zuerst einmal ein großes Lob aussprechen. Er war so schön, zu sehen, wie uns die Kunden in der ganzen Veränderung und den während des Umbaus teilweise auch chaotischen Situationen die Treue gehalten haben. Vielen, vielen Dank dafür!

Die Reaktionen der Kunden auf den Umbau sind durchweg positiv. Das erfüllt uns mit großer Freude und auch Stolz.

Inwiefern konnten Sie inzwischen personell stabilisieren oder gar erweitern?

Die personelle Situation hat sich deutlich entspannt, wir haben in der Elch Apotheke ein größeres Team, so dass wir  in einer stabilen Situation sind. Eine höhere Zahl an kontinuierlichen Bewerbungen zeigt, dass auch bei potenziellen künftigen MitarbeiterInnen der Umbau und auch die tolle Teamatmosphäre wahrgenommen werden. Und all das ist so wichtig, denn wir haben noch viel vor, um unseren Service für unsere Kunden weiter auszubauen und zu wachsen.

10. Wie blicken Sie in die Zukunft: Was wünschen Sie sich für Ihre Apotheke – und für den Berufsstand generell?

Ich wünsche mir für die Apotheken, dass unsere Kunden den Service der Vor-Ort-Apotheke zu schätzen wissen. Wir sind persönlich für unsere Kunden da, wir Apotheken vor Ort sorgen mit unseren Notdiensten für eine Versorgung rund um die Uhr. 
Wir haben ein offenes Ohr für die Probleme unserer Kunden und finden für fast jedes Problem eine Lösung. Wir als Vor-Ort-Apotheken können künftig die erste Anlaufstelle für unsere Kunden für viele Gesundheitsfragen sein. Umfragen zeigen, dass sich Kunden das wünschen. Mit dem Umbau sind wir darauf nun bestens vorbereitet. 

Ich freue mich sehr mit meinem tollen Team zusammen mehr und mehr zu einer Apotheke der neuen Zeit zu werden.

Gibt es ein kleines Highlight in der neuen Apotheke, auf das Sie besonders stolz sind – etwas, das Sie gerne zeigen?

Ja, es gibt Highlights in der neuen Apotheke. Etwas, auf das ich besonders stolz bin, ist unser bereits oben erwähntes nachhaltiges Umbaukonzept – wir haben mit Hilfe unserer Innenarchitektin Janka Guhl und dem Schreinerbetrieb Hans Mittermaier viele Dinge aus der Margarethen Apotheke in die Elch Apotheke überführt. Aufmerksamen Kunden ist das sicherlich schon aufgefallen: Die neuen Regale und Schränke und auch die neuen Verkaufstische müssten ihnen sehr vertraut sein.