Übergroße Kartons, volle Plastiktüten, Klamotten, Fernseher und sogar Möbel wie Sofas werden immer wieder an den Wertstoffinseln der Gemeinde Vaterstetten illegal entsorgt. Die Schweinerei stinkt nicht nur vielen Bürgern, sondern auch dem neuen Rathaus-Chef. Mit verstärkten Kontrollen und Bußgeldern sagt Leonhard Spitzauer (CSU) den Müllsündern den Kampf an.
Einige wenige Müllvandalen sorgen dafür, dass die Wertstoffinseln im Gemeindegebiet regelmäßig einer stinkenden Müllhalde gleichen und nicht nur das Ortsbild verschandeln, sondern auch hohe Kosten für das Reinemachen eines externen Dienstleisters produzieren. Geld, das alle Bürger über die Steuern mitfinanzieren und an anderer Stelle dringend benötigt würde. Die Rede ist immer wieder von mehreren zehntausend Euro pro Jahr. „So ein absichtlicher Saustall – das geht doch gar nicht!“, schreibt uns erst jüngst Herma Schlömer aus Vaterstetten.
Entsorgt wird von den Müllsäuen an den 33 Wertstoffinseln ausnahmslos alles – auch Dinge, die in den Containern nichts verloren haben, sondern zum Wertstoffhof gebracht werden müssten. Aber auch große Kartons, die – wohl aus Bequemlichkeit nicht zerkleinert und in den Container gesteckt, sondern einfach daneben abgestellt werden. Kaum ein Gemeindebürger, der noch kein geknipstes Foto von der Sauerei, die ihm vor Ort begegnet ist, auf seinem Handy hat.
Vaterstettens Bürgermeister Leonhard Spitzauer hat darauf reagiert und lässt die Wertstoffinseln verstärkt kontrollieren. Dabei soll auch Ursachenforschung betrieben werden. Man erhofft sich etwa Erkenntnisse darüber, an welchen Tagen die Sauerei besonders groß ist und ob es einen Zusammenhang mit der Leerung der Container gibt. Allerdings weist Spitzauer auch nochmals ganz deutlich darauf hin, dass das Ablagern jeglicher Abfälle an den Containerplätzen strengstens verboten ist und als Ordnungswidrigkeit geahndet wird. Falls die Container bereits voll sind, müssten für die Entsorgung alternative Containerstandorte oder die Wertstoffhöfe genutzt werden.
„Immer wieder haben wir in verschiedenen Artikeln an unsere Bürger appelliert und gebeten, dass Abfälle nicht ordnungswidrig abgelagert werden. Leider haben sich die Zustände in letzter Zeit eher verschlechtert. Aus diesem Grund werden die Containerplätze ab sofort verschärft kontrolliert und vermehrt kostenpflichtige Verwarnungs-Verfahren eingeleitet“, heißt es aus dem Rathaus wörtlich.
Um die Müllvandalen zur Raison zu bringen, wurde übrigens vor acht Jahren an vier Wertstoffinseln im Gemeindegebiet eine Videoüberwachung installiert. Während und außerhalb der Betriebszeiten wurden damals regelmäßig Standbilder aufgezeichnet, die nach Auftreten besonderer Ereignisse wie etwa illegaler Ablagerungen zur Nachverfolgung, zur Analyse und gegebenenfalls zur Identifizierung von Personen oder Fahrzeugen herangezogen werden sollten. Das Pilotprojekt wurde allerdings aus Kosten- und Effektivitätsgründen, aber auch wegen Datenschutz-Auflagen nach einigen Monaten wieder eingestellt.