“Bäume massiv beschädigt”

von Catrin Guntersdorfer

Lagerbauen ist an sich eine super Sache und macht im Wald gleich doppelt Spaß – doch in Baldham wurden dabei jetzt Bäume erheblich beschädigt.

“Ich habe im Wald bei Baldham ‘Lagerbauten’ entdeckt! Allerdings ist diesen Personen keinerlei Verständnis für die Natur bekannt, so wie da gebaut wurde”, mit diesem Wortlaut wandte sich Johannes Ostermair an B304.de. Der Rentner bewirtschaftet seit Jahren unter anderem ein Stück Wald am Ende des Hasenwegs in Baldham. Für die Begeisterung der Kinder und deren Eltern, im Wald einen Unterschlupf zu bauen hat er absolutes Verständnis. ” Ich finde es super, wenn die Kinder raus in die Natur gehen und dort auch was Kreatives bauen, da spricht absolut nichts dagegen”, erklärt er uns bei einer Besichtigung vor Ort.

Johannes Ostermair: “In die Baumstämme wurden wahllos Nägel gehämmert!” (Foto: B304.de)
Für das Bauwerk wurden unzählige Nägel in die Baustämme geschlagen und bei vielen Bäumen die Rinde verletzt. (Foto: B304.de)

“Wenn normal gewerkelt wird, ist das auch völlig in Ordnung. Aber so darf das nicht passieren!” Bestürzt zeigt er auf die beschädigten Bäume, die von Unbekannten mit zahlreichen Metallnägeln malträtiert wurden. An einigen Stämmen wurde die Rinde mutwillig beschädigt. “So wird die Natur extrem geschädigt. Gerade jetzt im Frühjahr, wo die Bäume in der Wachstumsphase sind, können die Bäume durch solche Verletzungen eingehen!” Das Waldgebiet um den besagten Lagerbau befindet sich in der Aufforstung – der Borkenkäfer hatte hier vor einigen Jahren zugeschlagen und große Schäden angerichtet. Auch einem Pilzbefall und anderen Schädlingen fielen einige Bäume zum Opfer. Aufgrund der akkuraten Bauweise geht Ostermair bei besagtem Lagerbau davon aus, dass hier Erwachsene mit ihren Kindern am Werk waren. “Kinder würden das nicht alleine so professionell aufbauen”, ist Ostermair überzeugt.

Die Försterin hat für die Lagerbauer eine Nachricht hinterlassen. (Foto: B304.de)

Das zuständige Forstamt hat er inzwischen über die Schäden informiert. Die Försterin des Forstreviers, Kirsten Joas, kann den Künsten des Baumeisters, der hier am Werke war, auch nichts abgewinnen und hat auf einem Zettel am Baum einen Nachricht mit einem Hinweis hinterlassen, falls am Bauwerk noch weiter gewerkelt werden sollte.

Die nächsten 14 Tage wird das Lager noch stehen bleiben: “Dann muss ich aufräumen und die Nägel entfernen, da ich sie sonst nicht mehr aus den Stämmen bekomme”, erklärt Ostermair. Das könnte dann wiederum später eine Gefahr beim Fällen der Bäume darstellen, da die Nägel die Kettensägenblätter zerstören können. “Sowas kann für einen Waldarbeiter schnell gefährlich werden.”

Johannes Ostermair, der selbst mit seinen Enkeln schon das ein oder andere Lager im Wald gebaut hat empfiehlt:” Nichts spricht dagegen mit Naturmaterialien einen Unterschlupf zu bauen. Zum Befestigen kann man ein Hanf- oder Sisalseile verwenden und Astgabeln gibt es ja genügend. Aber bitte keine Kunststoffschnüre nehmen oder gar Nägel in die Bäume schlagen!”

Rechtlich gesehen müssten beim Verlassen des Waldes Lager wieder abgebaut werden. Holz schlagen ist tabu! Alles was nicht in den Wald gehört, sollte auf alle Fälle nach dem Bauen auch wieder mitgenommen werden.