Wieder freie Fahrt für Müllsünder: die Videoüberwachung von Wertstoffinseln in Vaterstetten wird eingestellt. Bislang war der Pilotversuch kostenlos, für eine Fortsetzung hätte die Gemeinde tief in die Tasche greifen müssen.
Erst vor kurzem wurde die Videoüberwachung der Wertstoffinsel am Sport- und Freizeitgelände in Vaterstetten um eine zweite Kamera aufgerüstet. Auch, um Anlaufschwierigkeiten zu beseitigen, wie es offiziell heißt. Wie unter der Hand zu vernehmen war, hatte es sich unter potentiellen Müllsündern rasch rum gesprochen, dass die zuerst angebrachte Kamera das KFZ-Nummernschild nicht erfassen konnte, wenn man die Wertstoffinsel nur „richtig“ anfuhr. Zudem scheint es zumindest an diesem Standort auch technische Probleme gegeben zu haben.
Die insgesamt fünf Überwachungskameras lieferten teilweise gestochen scharfe Bilder von Bürgern, die an den vier überwachten Wertstoffinseln illegal ihren Müll neben den Containern lagerten. Allerdings wurden letztlich nur sieben Müllsünder ertappt. Das Ergebnis waren Bußgeldbescheide mit einer Gesamtsumme „unter 100 Euro“. Nach dem Auslaufen der Pilotphase Anfang Oktober stellte sich jetzt die Frage, ob man die Ünerwachung weiterführen solle oder nicht: Die Kosten hätten nach Auskunft der Firma Bosch Sicherheitssysteme 150 Euro netto pro Kamera und Monat betragen – allerdings bei Abschluss eines Fünfjahresvertrags. Bei vier Wertstoffinseln pro Jahr also 9.000 Euro netto bzw. 10.710 Euro brutto.
In der Sitzung des Bauausschusses konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob durch die Überwachung eine deutliche Verbesserung eingetreten ist. Zumindest an der Wertstoffinsel am Sportgelände ist gefühlt keine Besserung eingetreten – auch nach Installation der zweiten Kamera. Da Bosch nicht bereit war, den Pilotversuch um ein weiteres halbes Jahr kostenlos zu verlängern, stimmte der Bauausschuss letztlich mit zwei Gegenstimmen dafür, den Versuch zu beenden. Notorischen Müllsündern dürfte das egal sein …