Das Trio ist voll: Haarer Bürger müssen fürs baden, sterben und ihren Müll ab dem neuen Jahr tiefer in die Tasche greifen. Bereits im Oktober sind die Grabpreiserhöhungen beschlossen worden und seit November ist bekannt, dass die Eintrittspreise für die Haarer Bäder anziehen werden. Zum 01.01.2017 werden nun auch die Müllgebühren in Haar steigen. So kostet eine 60- und 80-Liter Tonne 2 Euro mehr, bei der 240-Liter Tonne kommen 6 Euro drauf und die größte Tonne mit 1.100 Liter wird um 27 Euro erhöht.
Dazu Bürgermeisterin Gabriele Müller: „Umgerechnet ist die große 1100 Liter-Tonne mit 1,12 Euro pro Liter am günstigsten, die 60 Liter mit 1,91 Euro je Liter am teuersten. Wir haben die Müllgebühren lange stabil gehalten, jetzt müssen wir leider ein wenig erhöhen“
Die Erhöhung begründet die Gemeinde mit dem Preisrückgang beim Verkauf der gesammelten Wertstoffe, also Altholz, Schrott und Altpapier. So bekommt die Gemeinde beispielsweise für ihr Altpapier anstatt 400.000 Euro jetzt weniger als die Hälfte, also 180.000 Euro. Zusätzlich tritt ab 2017 eine Neuregelung zur Gartenabfallsammlung in Kraft: Kostenlose Abholungen am Straßenrand, wie bereits erfolgreich in Ebersberg praktiziert. Das bedeutet für die Gemeinde Mehrkosten von 15.000 Euro. Da zusätzlich der erwirtschaftete Überschuss deutlich zurückgegangen ist (von 72.624 Euro in 2014 auf 28.000 Euro in 2015), ist eine Erhöhung der Müllgebühren für alle Haarer unumgänglich.
In der gestrigen Gemeinderatssitzung ist der neuen Gebührensatzung für die öffentliche Abfallentsorgung einstimmig zugestimmt worden.
Das bedeutet ab 01.01.2017 folgende Jahresgebühren für die Restmüllentsorgung in Haar:
Bei wöchentlicher Abfuhr:
1.100 Liter 2.424 Euro (bisher 2.370 Euro)
Bei vierzehntägiger Abfuhr:
60 Liter-Tonne 115 Euro (bisher 113 Euro)
80 Liter-Tonne 135 Euro (bisher 133 Euro)
120 Liter-Tonne 175 Euro (bisher 172 Euro)
240 Liter-Tonne 287 Euro (bisher 281 Euro)
1.100 Liter-Tonne 1.232 Euro (bisher 1.205 Euro)
Die Biomülltonne ist durch die Restmüllgebühren abgedeckt. Gewerbebetriebe dürfen die Biomüllentsorgung nur in Anspruch nehmen, wenn sie auch die Restmüllentsorgung ausschließlich durch die Gemeinde oder einen beauftragten Dritten durchführen lassen. Nicht erhöht werden Sonderentleerungen, wie beispielsweise Windeln oder Asbestzementsäcke.
Bädereintritt zum 01.01.2017 erhöht
Die Preise für die Haarer Bäder konnten seit 2010 stabil gehalten werden. Jetzt wird es teurer. So wird der neue Eintrittspreis für das Freibad vier Euro sein (bisher 3,50 Euro), die beiden Hallenbäder verlangen dann drei Euro pro Erwachsenen (bisher 2,50 Euro) und die Saisonkarte erhöht sich von bisher 65 Euro auf 75 Euro. Erfreulicherweise bleiben die Ermäßigungen für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, für Studenten und Schüler bis 28 Jahre,für Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst oder einem Freiwilligen Sozialen Jahr, für Arbeitslose, für Sozialhilfe-Empfänger, für Behinderte und für Inhaber der Bayerischen Ehrenamtskarte bestehen. Die Gemeinde erhofft sich dadurch zwar keine Lösung für das Defizitproblem der Bäder, aber Hauptsache das Minus steigt nicht weiter an.
Grabgebühren zum 01.01.2017 erhöht
Bereits im Oktober wurden die Grabgebühren ab dem 01. Januar 2017 um drei Prozent angehoben. Und das wird auch in den drei Folgejahren so sein. Damit will die Gemeinde den Preisanstieg sanft machen und nicht auf einmal eine große Gebührenanhebung. Denn die zwei Haarer Friedhöfe (Waldfriedhof und der Friedhof an der Gronsdorfer Straße) erwirtschaften ebenfalls ein Defizit. Dieses ist deutlich in 2014 auf 2015 gestiegen. Nur 56 Prozent Kostendeckung ist mit den Gebühren zu erwirtschaften.
