Abstand halten!

von Catrin Guntersdorfer

Im Waldstück zwischen dem Baldhamer Otterweg und Ingelsberg wächst derzeit an einigen Stellen der Riesenbärenklau. Schon minimaler Kontakt mit der Pflanze kann zu Verbrennungen und Atemnot führen. Der Riesenbärenklau wird auch “Herkulesstaude” genannt und der Name kommt nicht von Ungefähr. Er wächst innerhalb von ein paar Monaten rund drei Meter hoch und die schirmförmigen Blüten-Dolden auf den harten Stängeln können bis zu 50 Zentimeter im Durchmesser erreichen.

Beim Himbeerenpflücken sollte man aufpassen, dem Riesenbärenklau nicht zu nahe zu kommen. (foto: B304.de/Catrin Guntersdorfer)

Das Problem: Die Pflanze ist sehr giftig, Kontakt mit ihr kann ernste gesundheitliche Folgen für Menschen und auch Tiere haben. Der Saft der Pflanze enthält den Giftstoff Furocumarin, der schon in geringen Mengen allergische Reaktionen auslöst. Die Symptome reiche von Hautrötungen und Juckreiz bis hin zu Schwellungen, Fieber und Kreislaufproblemen. Besonders tückisch: Furocumarin wirkt phototoxisch, der Pflanzensaft löst also bei Sonnenschein auf der Haut Rötungen, Quaddeln, Blasen und andere Verbrennungserscheinungen aus. Dabei sitzt der Giftstoff in allen Teilen der Pflanze. Ärzte warnen zudem davor, die Dämpfe des Pflanzengifts einzuatmen – etwa beim Entfernen eines Bärenklaus. “Grundsätzlich sind die Grundstückseigentümer dafür verantwortlich Sorge zu tragen, dass sich der Riesenbärenklau nicht ausbreitet und entfernt wird”, erklärt Dr. Wolfgang Kuhn, Leiter des Umweltamts in Vaterstetten.

Alle Teile der Pflanze sind giftig (Foto: B304.de/Catrin Guntersdorfer)

Beim Entfernen der Pflanze muss man jedoch auch äußerste Vorsicht walten lassen. “Die Pflanzen dürfen nicht angefasst werden, entfernen sollte man sie nur mit Schutzanzug, Schutzbrille und bei bedecktem Himmel”, so Kuhn. Es besteht zwar keine offizielle Meldepflicht, aber viele Kommunen haben wegen der besonderen Gefahr, die vom Riesenbärenklau ausgeht, eigene Ansprechpartner dafür. Kuhn rät, den Grundstückseigentümer zu kontaktieren, und dort die Pflanze zu melden. Wer tatsächlich mit dem Riesenbärenklau in Berührung gekommen ist, sollte die Hautstelle gründlich mit Wasser und Seife abwaschen und kühlen. Und vor alle sollte man in den folgenden Tagen die Sonnen meiden, um Blasenbildung und Verbrennungen möglichst zu verhindern. Bei Brandblasenbildung sollte man zum Arzt gehen.

(Foto: B304.de/Catrin Guntersdorfer)