Polizeihauptkommissar Theodor Hartl, der Jugendverkehrserzieher der PI Poing, geht mit Ablauf Juli dieses Jahres, nach 42 Jahren Polizeidienst, in den wohlverdienten Ruhestand. In den Gemeinden Anzing, Forstinning, Markt Schwaben, Pliening, Poing, Vaterstetten und Zorneding ist er wahrscheinlich der bekannteste Polizist, denn in den fünf Jahren, in denen der Erdinger seinen Dienst bei der Polizeiinspektion Poing verrichtete, haben etwa 3500 Schulkinder ihren Radlführerschein bei ihm gemacht. Zudem war er für die Ausbildung der Schülerlotsen und Schulweghelfer verantwortlich und hat viele Elternabende mitgestaltet.
Die Jugendverkehrsschule ist für die meisten Kinder – vor allem auch mit Inklusions- und Migrationshintergrund – der erste direkte Berührungspunkt mit der Polizei. Diese großartige Chance wird genutzt, um den Kontakt möglichst positiv und vertrauensvoll aufzubauen. Ängste und Vorurteile gegenüber der Polizei werden hier ausgeräumt. Spätestens nach bestandener Fahrradprüfung, wenn die Kinder ihren Wimpel und ihren ersten „Führerschein“ erhalten, ist ihnen sowohl die Freude und der Spaß an der Jugendverkehrsschule, als auch das Vertrauen in die Polizei anzusehen.
Zum Verkehrserzieher wurde der Polizist eher zufällig. Nach knapp 30 Jahren Schichtdienst, u.a. als Dienstgruppenbeamter, Funksprecher im Lagedienst des Polizeipräsidiums, oder Angehöriger der Zivilen Einsatzgruppe, hat er sich nach einem Tagesdienstposten gesehnt und sich auf den Posten des Verkehrserziehers beworben. Schnell hatte er sich in seinen neuen Aufgabenbereich eingearbeitet und Spaß an der Arbeit mit den Kindern gefunden.
Theodor Hartl war ein Glücksgriff für die Poinger Polizei. Seine ruhig, geduldige und ausgleichende Art hat sich nicht nur auf die Verkehrserziehung der Schulkinder sehr positiv ausgewirkt. Hartl war sowohl bei seinen Kolleginnen und Kollegen, den Schulkindern und auch bei den Lehrern sehr beliebt.
Dieses Jahr konnte der überwiegende Teil der Viertklässler aus dem Schuljahr 2019/2020 aufgrund der Corona-Pandemie in der Schule keine Jugendverkehrsschule absolvieren. Ende Mai hatte sich das Infektionsgeschehen soweit stabilisiert, dass Hartl und sein Team für die betroffenen Schulkinder, trotz des engen Zeitfensters, wenigstens noch ein Training zum „Toten Winkel“ organisieren und durchführen konnten.