909 freie Ausbildungsplätze

von b304

Noch immer sind hunderte Lehrstellen im Landkreis München unbesetzt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bekommt auch der Ausbildungsstellenmarkt auch im Landkreis München weiterhin zu spüren. Vielen Betrieben fehlen laut IHK für München und Oberbayern vor allem Bewerberinnen und Bewerber. Zahlen der Bundesagentur für Arbeit von Ende Juni zufolge gibt es aktuell im Landkreis 909 unbesetzte Lehrstellen. Diesem Angebot stehen 452 noch unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen damit im Landkreis auf jeden unversorgten Bewerber und jede unversorgte Bewerberin zwei Lehrstellen. 

„Unsere Ausbildungsbetriebe setzen weiter auf die Ausbildung von eigenem Fachkräftenachwuchs. Sie werden ihrer unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung mehr als gerecht und bieten deutlich mehr Lehrstellen an als es Bewerber gibt“, sagt Christoph Leicher, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München-Land. Durch die Corona-Pandemie seien heuer wie auch im Vorjahr nahezu alle Maßnahmen zur Berufsorientierung ausgefallen. Schnupperpraktika, Ausbildungsmessen und persönliche Bewerbungsgespräche konnten oftmals gar nicht oder in nur sehr eingeschränkter Form stattfinden. Auch die wichtige Bewerbungsphase im Frühjahr habe unter dem Lockdown gelitten. 

Leicher betont aber: „Nichtsdestotrotz setzen wir auf einen Aufholeffekt bis zum Beginn des Ausbildungsjahres im September. Unversorgte oder unentschlossene Schulabgänger haben noch immer alle Chancen, eine geeignete Ausbildungsstelle zu finden. Durch die Corona-Beschränkungen haben sich viele Abläufe verzögert. Im Vergleich zu den Vorjahren dürften so manche Ausbildungsverträge mit zwei oder drei Monaten Verspätung abgeschlossen werden. Auch dieses Jahr ist es unser Ziel, dass jeder ausbildungswillige Schulabgänger auch eine Ausbildung antritt. Das gilt auch und besonders für Abiturienten, die zur Erleichterung der Berufsentscheidung zunächst eine – meist ja verkürzte – duale Ausbildung in einem Betrieb in der Nähe suchen.“ 

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um die freien Ausbildungsplätze ist im Landkreis allerdings im Vergleich zu 2020 stark zurückgegangen – heuer um 16 Prozent, so die Daten der Arbeitsagentur. Deren Angaben beziehen sich dabei auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich (Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen) auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst. Bei der Anzahl der angebotenen Lehrstellen verbuchte die Arbeitsagentur für den Landkreis ebenfalls ein Minus von rund sieben Prozent.

„Nachdem im vergangenen Jahr zahlreiche Lehrstellen unbesetzt geblieben sind, haben manche Betriebe die aktive Suche nach Auszubildenden aufgegeben. Für die nach wie vor von Corona-Beschränkungen betroffenen Branchen wie Gastronomie, Tourismus oder im Veranstaltungsbereich ist die Situation weiterhin sehr schwierig. Selbst wer Ausbildungsplätze anbietet, hat dort mitunter große Probleme, überhaupt Bewerber zu finden“, so Leicher weiter.

Für Unternehmen und Bewerber bieten die IHKs eine bundesweite Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de