Heute Vormittag hat Vaterstettens 1. Bürgermeister Georg Reitsberger die Unterschriftenlisten “Pro Bürgersaal” im Rathaus entgegengenommen und versprochen das Projekt Bürgersaal voranzutreiben. Das hatten seine Amts-Vorgänger allerdings auch immer wieder zugesagt. Passiert ist seit 1977 jedoch nichts – wie wir wissen. Auch Reitsberger nannte keinen konkreten Zeitplan und verwies auf die angespannte Finanzlage der Gemeinde. “Machen, was machbar ist”, sagte der 60-Jährige in Anspielung auf seinen Wahlspruch. Geprüft werden solle die Möglichkeit eines “Feststadls”.
Das kulturelle Leben in der Gemeinde Vaterstetten ist untrennbar mit den Namen Kurt Schneeweis (Rathauskonzerte), Claudia Lohmann (Chorgemeinschaft) und Astrid Albrink (Kulturverein Zorneding-Baldham) verbunden. Gemeinsam mit Willi Gillmeister haben sie in den vergangenen Wochen 635 Unterschriften “Pro Bürgersaal” gesammelt und jüngst an Vaterstettens 1. Bürgermeister Georg Reitsberger überreicht. Reitsberger gab sich durchaus offen, bremste allerdings die Erwartungen, dass es hier eine zeitnahe Lösung geben werde. Priorität 1 habe zunächst das neue Schulzentrum mit Schwimmbad und Zweifach-Turnhalle, sowie die Sanierung der Wendelsteinschule. Ein kultureller und gesellschaftlicher Treffpunkt in der Gemeinde sei aber ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Doch vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage der Gemeinde müsse in mehrere Richtungen gedacht werden. Denkbar sei – als kleine Lösung – zunächst eine Art Feststadl. Wie der genau aussehen könne ließ Reitsberger jedoch offen.
Kurt Schneeweis, verantwortlich unter anderem für die Vaterstettener Rathaus-Konzerte, betonte die Bedeutung eines attraktiven kulturellen Angebots vor Ort. Das habe auch etwas mit Verantwortung der Gemeinde für ihre Bürgerinnen und Bürger zu tun. Nicht jeder sei so beweglich, dass er jederzeit in die Stadt fahren könne, zumal auch die Eintrittspreise in München deutlich über denen der Veranstaltungen in der Gemeinde Vaterstetten lägen. Claudia Lohmann legte zudem Wert darauf, dass bei der Planung eines Bürgersaals unbedingt an eine für Chor- und Orchesterauftritte geeignet große Bühne gedacht werden müsse. Auftritte im GSD Seniorensaal scheiterten schon daran, dass der 60-köpfige Chor auf der kleinen Bühne keinen Platz habe.
Nach dem rund 15-minütigen Austausch im Sitzungssaal des Rathauses einigte man sich darauf in einen intensiven Dialog zu treten. “Die Anliegen der Bürgerschaft nehme ich sehr ernst”, sagte Georg Reitsberger mit Hinweis auf die Unterschriftenliste, auf denen sich übrigens auch sein eigener Name findet – genauso wie der von Bauamtsleiterin Brigitte Littke und Heike Tischler, der einstigen Bürgermeister-Kandidatin der SPD.