29 Laptops für Alem Katema

von Markus Bistrick

Laptops und Smartphones – beides steht ganz oben auf dem Einkaufszettel, wenn der Partnerschaftsverein Vaterstetten-Alem Katema Besuch aus seiner äthiopischen Partnerstadt bekommt. So zum Beispiel im vergangenen Jahr zum 20. Jubiläum. Nicht lange überlegen musste also Alexander Bestle, der 2. Vorsitzende der Partnerschaft, als er nun 29 Laptops vom Ausbildungs-Portal „AZUBIYO“ kostenlos angeboten bekam.

Alex Bestle vom Partnerschaftsverein Alem Katema (l.) mit AZUBIYO Geschäftsführer Florian Schardt. (Foto: privat)
Alex Bestle vom Partnerschaftsverein Alem Katema (l.) mit AZUBIYO Geschäftsführer Florian Schardt. (Foto: privat)

Schon wenige Tage nach der Übergabe machte sich der erste Rechner auf den Weg nach Afrika. Thema Ausbildung eint Verein und Spender „Wir hatten schon befürchtet, die teils sehr neuen Laptops entsorgen zu müssen. Umso mehr freuen wir uns jetzt, den Menschen in Alem Katema eine Freude machen zu können“, sagt AZUBIYO-Geschäftsführer Florian Schardt. Die Plattform „AZUBIYO“ bringt im Internet Arbeitgeber und potentielle Auszubildende zusammen. Dass es dem Verein in Äthiopien um verwandte Themen geht, kam bei den Spendern bestens an: „AZUBIYO fühlt sich gerade der Bildung und Ausbildung verbunden. Wenn unsere Geräte Menschen zu Gute kommen, die in Kindergärten, Schulen und Bibliotheken tätig sind oder lernen, ist das richtig toll.“

Der erste Laptop schon in Afrika

Die tragbaren Rechner werden nun nach und nach von Reisenden ins äthiopische Hochland transportiert. Vorstandsmitglied Rahel Mekonen hatte jetzt den ersten im Gepäck, um ihn ihrer Schwester und früheren Kindergarten-Leiterin Etensh Debebe für ihre Arbeit mitzubringen. Insgesamt 23 Mitarbeiter hat der Partnerschaftsverein in Alem Katema, die alle für die zwei Kindergärten, die Bücherei und das Heimatmuseum arbeiten. Nach und nach sollen die meisten von ihnen zur Fortbildung und als Lehrmittel einen Laptop erhalten. Die übrigen Notebooks sind zur Ausleihe für Schüler oder für neue Mitarbeiter eingeplant. In den nächsten zwei Jahren wird der Vaterstettener Verein nämlich in Alem Katema einen dritten Kindergarten bauen. „Ob Geld oder sinnvolle Sachspenden – unsere Spender können sich sicher sein, dass die Hilfe auch gezielt ankommt“, sagt Alexander Bestle: „Von Kommune zu Kommune ist unsere Unterstützung eben alles andere als anonym.“

 

Der Partnerschaftsverein wurde 1994 gegründet. Initiatoren für die Begegnung und Zusammenarbeit der äthiopischen Stadt Alem Katema und der deutsche Gemeinde Vaterstetten waren Karlheinz Böhm (Gründer von „Menschen für Menschen“) und Vaterstettens damalige Bürgermeister Peter Dingler (SPD). Mit Spenden aus Deutschland hat der Verein in Äthiopien bisher zwei Kindergärten, eine Bücherei und ein Heimatmuseum gebaut. Ein weiterer Kindergarten ist auf Wunsch der äthiopischen Seite in Planung. Der Verein hat in Äthiopien 23 einheimische Mitarbeiter. Über die Arbeit in Äthiopien entscheiden ein aus Bürgern zusammengesetztes Komitee und ein festangestellter Sekretär. Weitere Infos: www.vaterstettenalemkatema.de