22 Eder-Originale als Geschenk

von edithreithmann

Ein bewundernswerter Karikaturist wohnt und arbeitet in Neukeferloh: Franz Eder. Mit viel Witz und Detailtreue zeichnet und interpretiert er. Bis Ende Februar können seine lokalpolitischen Darstellungen, aber auch Karikaturen von nationalen und internationalen Persönlichkeiten besichtigt werden. Denn „ein echter Eder“ ist etwas Besonderes.

Wenn man anfängt, seine Werke und Aktivitäten aufzuzählen, muss man sich Zeit nehmen. Denn er ist sehr vielseitig aktiv und unterwegs gewesen und ist es immer noch. Als Schnellzeichner trat er auf Messen, Veranstaltungen und in TV-Sendungen auf. Auch Bierkrüge, Tassen, Weinflaschen, Schallplatten- und CD-Cover, Eiskarten, Faschingsorden tragen seine Karikaturen. Seit 2013 ist er „Münchner Turmschreiber“, eine ganz besondere Auszeichnung. Für diverse Zeitungen und Zeitschriften zeichnete er: Playboy, Penthouse, Focus, Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur, tz, Abendzeitung und verschiedene Buchverlage. Seit 2011 auch für die, in unserer Agentur erscheinenden LIVING&style. Und natürlich in den Gemeindezeitungen „Lebendiges Vaterstetten“ und „Grasbrunner Nachrichten“. Die beiden, bei der Vernissage am 30.11. anwesenden, Rathauschefs Klaus Korneder (Grasbrunn) und Georg Reitsberger (Vaterstetten) bieten genügend Stoff für Edersche Cartoons.

„Wenn man sich karikiert sieht, ist man erst verwundert und dann stolz, man erkennt sich wieder. Bei Franz Eder ist man nicht Opfer eines Karikaturisten. Ich bin ein großer Fan“, so Grasbrunns Bürgermeister. Und der Künstler hat ein großes Geschenk dabei. Er überlässt die Bilderwand mit 22 Szenen aus den beiden Nachbargemeinden der Gemeinde Grasbrunn, denn die Karikaturen sollen beieinanderbleiben. „Ein wertvolles Geschenk, schon 1 Eder ist etwas Besonderes, aber gleich eine ganze Serie. Da freuen wir uns sehr. Herzlichen Dank“, so Klaus Korneder gerührt. Und an seinen Kollegen Reitsberger gewandt: „Wir leihen die Zeichnungen auch aus“.

Seinen kleinen Stift hat Franz Eder immer griffbereit (Foto: B304.de)
Seinen kleinen Stift hat Franz Eder immer griffbereit (Foto: B304.de)

Einen kleinen Bleistift trägt der Karikaturist immer in der Tasche bei sich. Den kann er schnell wieder verschwinden lassen. Er kann mit beiden Händen zeichnen. „Eigentlich bin ich Linkshänder, aber in der Schule musste ich lernen, mit rechts zu schreiben. Jetzt, beim Zeichnen, profitiere ich davon“. Zu seinen vielen Werken hat Franz Eder skurrile und lustige Geschichten parat. „Einmal zeichnete ich Idi Amin nackig und der Münchner Merkur druckte es ab. Dann hörte ich von sogenannten Killergirls, die dieser auf seine Kritiker ansetzte, da wurde mir ganz schön mulmig“.

Für ihn ist es ein großer Unterschied, ob er eine Frau oder einen Mann zeichnet. Zuerst zeichnet er ein paar Männer, erst dann kann er die Frau karikieren. Ansonsten wird ihr Gesicht zu hart und das will er nicht, denn es soll schon übertrieben dargestellt werden, aber auch nett aussehen. Überhaupt nimmt er sich gerne Zeit für seine Arbeiten. An dem ausgestellten Porträt von Franz Josef Strauß hat er 4 Tage gemalt „Ich schaute ihn immer wieder an, ich konnte ihn nicht in einem Zug durchzeichnen“. Sich Zeit zu nehmen, das ist ihm auch mit seiner Ehefrau wichtig, die schließlich seit 50 Jahren mit dem “spinnerten” Künstler verheiratet ist. „Wir feiern ein Doppeljubiläum“ – Seine erste Ausstellung fand genau vor 50 Jahren in Lugano in der Schweiz statt. Und am 29. Dezember wird im Hause Eder Goldene Hochzeit gefeiert.

Die Ausstellung ist im Kunstcafé, Bürgerhaus Neukeferloh, Leonhard-Stadler-Straße 12 bis 28.Februar 2017 zu besichtigen. Die Idee stammt von Grasbrunns 2. Bürgermeisterin Iris Habermann. Franz Eder bedankt sich bei  Sabine Dunker von der Gemeindebücherei und bei Karin Bales-Pfrang vom Künstlercafé für die gute Betreuung.

Öffnungszeiten:

Dienstag 10 – 12.30 Uhr und 16 bis 18 Uhr

Donnerstag 10-12.30 Uhr und 16 bis 18.30 Uhr

Freitag 16 bis 18.30 Uhr

Telefon: 089-456996-68 oder per Email: buecherei@grasbrunn.de

Einige Impressionen der Vernissage (alle Fotos b304.de/Edith Reithmann):

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