„Aus dem Baby ist eine attraktive junge Dame geworden.“ Zehn Jahre ist die Dame mittlerweile, über die Jürgen Partenheimer stets mit einem Funkeln in den Augen berichtet: die Bürgerstiftung Haar. Es waren bewegte und äußerst erfolgreiche zehn Jahre, indem ein großes Ziel bereits erreicht wurde: Die Bürgerstiftung Haar trägt ihren Namen absolut zu Recht. Sie ist mitten in der Bevölkerung angekommen. Es ist die Stiftung der Haarerinnen und Haarer.
Es war der 4.November 2010, als vier Haarer Bürger Helmut Dworzak, Jürgen Partenheimer, Hans Stießberger und Wolfgang Weber – eine Stiftung gründeten. Mit voller Rückendeckung und großer Unterstützung des Gemeinderates. 254.000 Euro betrug das Start-Stiftungskapital. Die Stifter und der Gemeinderat waren sich einig: Sie wollten damals ganz nach dem Motto „Haarer helfen Haarern“ eine unabhängige Stiftung begründen. Was das heißt?„Es sollte eine Gemeinschaftseinrichtung sein, ein Miteinander, das in der Gegenwart, aber auch in der Zukunft gewährleistet, gesellschaftliche Vorhaben zu fördern. Immer im Interesse ihrer Bürger*innen, versteht sich von selbst.
Die Stiftung sollte insbesondere dort helfen, wo die Gemeinde an ihre finanziellen Grenzen stößt“, erklärt Jürgen Partenheimer, der von Beginn an Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Haar ist. Dank der breiten Unterstützung aus der Bevölkerung konnte im letzten Jahrzehnt ausnehmend viel geholfen werden: Leben wurden erleichtert, Not oft gemindert, das große Miteinander unterstützt, Natur und Kunst gefördert, mit Blick in die Zukunft und unter Bewahrender Tradition. All das ist in der Satzung der Bürgerstiftung verankert. Hier stehen als satzungsmäßige Ziele: die Förderung der Jugendlichen, der Alten und der Behindertenhilfe mildtätige Zwecke, die Förderung von Bildung und Erziehung, von Kunst und Kultur, Sport, Brauchtum und Heimatpflege, Natur und Umweltschutz, Völkerverständigung und Integration.
Diese Ziele waren sehr genau und mit großem Verantwortungsbewusstsein ausgesucht–und so sind sie für die Bürgerstiftung Haar bis heute bindend. Diese wohltätige Unterstützung war und ist nur möglich, weil die Bürgerstiftung Haar finanziell gut aufgestellt ist, dank derBürger*innen, Firmen und Vereine vor Ort: über 500.000 Euro wurden in den letzten 10 Jahren gespendet und es konnte die sagenhafte Zustiftungssumme von 3.500.000 Euro verbucht werden. Besonders erwähnt werden müssen dabei die großzügigen Unterstiftungen von Simon Haselwarter (fast480.000Euro) und Ursula Guth (über1,6Mio.Euro), die ihr Vermögen der Bürgerstiftung zur Verfügung stellten, umwohltätige Zwecke zu erfüllen. Und was hatten die Haarer*innen davon? Mit rund 620.000 Euro wurde ihnen in den letzten 10 Jahren in unterschiedlichster Weise geholfen– für mehr Bildungsgerechtigkeit, Linderung der Altersarmut, Förderung der Jugend, Unterstützung für soziales Engagement und Ehrenamt sowie mehr Vielfalt im kulturellen Angebot. Da wurde Sprachunterricht genauso unterstützt wie Schwimm- und Sportkurse, Mäntel für Schülerlotsen finanziert, Theaterprojekte realisiert, es gab Lebensmittelkäufe und eine Klimaanlage für den Haarer Tisch und als großes Projekt die Ausbildung von Palliativkräften. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt der wirklich beachtlichen Bilanz eines Jahrzehnts, auf das alle mit Stolz zurückblicken können.
Und noch etwas hatten und haben die Haarer*innen von ihrer Bürgerstiftung: Viele wunderbare kulturelle Abende, die vom Team rund um Partenheimer regelmäßig organisiert werden. Egal ob die große Chornacht oder unterhaltsame Vorträge von Vorstandsmitglied Prof.Dr. Harald Lesch, Operetten-Highlights mit Christa Hell, Konzerte mit„Blechschaden“oder Lesungen von Axel Hacke und Michael Lerchenberg–die Veranstaltungen waren allesamt sehr beliebt.
Doch dann kam 2020–und mit ihm ein durchwegs schwieriges Pandemie-Jahr. An vielen geplanten Aktivitäten konnte sich die Stiftung nicht beteiligen, da diese nicht stattfanden und andererseits musste sie hochkarätige eigene Veranstaltungen kurzfristig absagen. Und leider wirkte sich die anhaltende„Nullzins“-Politik der Geldinstitute negativ auf die Zinserträge aus. Dies hat alle Stiftungen in Deutschland sehr belastet und wird nach Meinung des Vorstandsvorsitzenden Jürgen Partenheimer auch in den nächsten Jahren noch anhalten. Trotzdem sind Vorstand und Geschäftsführung mit dem Jahr 2020 bisher zufrieden. 60.000 Euro sind als Spenden eingegangen und auch wieder ausgegeben worden. Genau der selbe Betrag ging auf das Konto der Bürgerstiftung Haar als Zustiftung. DieHaarer*innen sind ihrer Stiftung auch in schlechten Zeiten treu. Oder vielleicht gerade dann. Und die Zukunft der Bürgerstiftung Haar?Ist durch aus optimistisch zu sehen. Zum einen ist eine leicht veränderte Mannschaft im Vorstand, Geschäftsführung und Kuratorium hoch motiviert in die dritte Amtsperiode gegangen. Steuerberaterin Claudia Beck löst Wolfgang Weber in der Geschäftsführung ab. Weber bleibt Ehrenmitglied im Vorstand. Vorstandsvorsitzender ist und bleibt Jürgen Partenheimer, sein neuer Stellvertreter ist Paul Wieser, neben den altbewährten Vorständen Prof.Dr. Harald Lesch und Prof. Arnold Riedhammer ist nun mit Ute Dechent, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Gemeinde Haar, das erste weibliche Mitglied in den Vorstand gewählt worden. Für die Stiftung ist Ute Dechent aber alles andere als ein „neues“ Gesicht: Seit dem Gründungstag begleitet sie die Stiftung gemeinsam mit den jeweiligen Bürgermeister*innen intensiv und betreut zudem seit Anfang an die Öffentlichkeitsarbeit und die Veranstaltungen. In der Bürgerstiftung übernimmt sie zudem das Amt der Schriftführerin.
Das Kuratorium besteht traditionell aus dem ersten Bürgermeister der Gemeinde, seit Mai Dr. Andreas Bukowski, und den weiteren Mitgliedern: Helmut Dworzak (Altbürgermeister), Walter Dürr(GeschäftsführerGemeindewerkeHaar), Alfred Feicht(Bankprokuristi.R.), Dr.Dirk Haft(AttocubeAufsichtsratsvorsitzender), Helmut Hanika(Bauunternehmer), Tobias König(Apotheker), Gabriele Scheffel(GeschäftsführerinBBL,BauundBaulandGmbH) und Claudia Zink(BereichsleiterinPrivatundGewerbekundenMünchnerBankeG).
So gut aufgestellt gehen Vorstand, die Geschäftsführerin und das Kuratorium mit viel Optimismus in die nächsten 10 Jahre. Alle
sind zuversichtlich, dass es gelingt den Kreis ihrer Zustifterinnen und Zustifter aber auch den Kreis der Spender*innen auszubauen, um nachhaltig und dauerhaft auch in Zukunft viel Gutes für die Haarer Bürger*innen zu tun.„Auch in den nächsten 10 Jahren wollen wir weiter viel helfen–und dafür brauchen wir viel Geld.“ Eine klare Ansage vom Vorstandsvorsitzenden Jürgen Partenheimer.