“Zweites Leben” Dank Organspende

von Catrin Guntersdorfer

“Ich habe durch die Organspende wirklich ein zweites Leben geschenkt bekommen”- so schildert es Sandra Zumpfe aus Haar, die vor acht Jahren Dank einer Organspende ein neues Herz transplantiert bekam. Nur vier Jahre später brauchte sie eine neue Niere. Dafür fand sich als passender Spender ihr Ehemann. Am heutigen Tag der Organspende (05.06.) freut sich die 42-jährige besonders über ihr„zweites Leben“ und will alle dazu aufrufen, sich einen Organspendeausweis zu beschaffen.

Vor allem auch, um Angehörigen die Qual zu ersparen. Zumpfe: “Denken sie darüber nach, was man einem Menschen schenkt, wenn man seine Organe spendet. Denken sie auch an ihre Angehörigen, unter welchem Druck sie leiden, wenn sie ihre Entscheidung zur Organspende im Ernstfall nicht kennen. Lassen Sie sich diese Entscheidung nicht von anderen abnehmen!” Sandra Zumpfe blickt inzwischen auf 8 Jahre zurück, die seit ihrer Herztransplantation vergangen sind. Sie hätte ihr Herzversagen damals nicht überlebt.

„Wir haben ein Herz für Sie!“

Bereits im Kindesalter wurde bei Sandra Zumpfe eine hypertrophe Kardiomyopathie erkannt, ein unheilbarer Herzfehler, mit dem sie aber bis zum Alter von 34 Jahren weiterleben konnte. Mit der Zeit litt sie dann zunehmend an Herzrhythmusstörungen und es wurde klar, ihr konnte nun nur noch eine Transplantation helfen. Sie ließ sich auf die Warteliste für ein Spenderherz setzen. Als nach einem halben Jahr der Anruf kam, dass die Ärzte ein Spenderherz für sie haben, musste alles schnell gehen. “Am Telefon hieß es: “Frau Zumpfe wir haben ein Herz für sie und würden sie in 30 Minuten mit den Krankenwaagen abholen.” Ich rief meine Schwester an und meine beste Freundin, verabschiedete mich von meinen zwei Katzen. Dann ging ich los in eine unbekannte Zukunft.” Nach der Transplantation, die nachts um 2.30 begann, lag sie 7 Wochen im Koma. Ihr Körper war so geschwächt, dass der Eingriff zu mehreren Komplikationen und Erkrankungen führte: Sepsis, Infektionen, Lähmungen -und Nierenversagen.

Ehemann wird zum Spender

Im August 2017, nach 4 ½ Jahren an der Dialyse, erhielt Sandra Zumpfe dann den zweiten„Lottogewinn“, wie sie es selbst bezeichnet. “Ich wurde dialysepflichtig, verbrachte 5 Monate im Krankenhaus und musste mich anschließend wieder ins Leben zurück kämpfen. Im August 2017, nach 4 ½ Jahren an der Dialyse, erhielt ich von meinem Ehemann Matthias eine Niere.” Die 42-Jährige, die sich ehrenamtlich für den Bundesverband der Organtransplantierten einsetzt, kann nun mit zwei fremden Organen im Körper endlich ein nahezu normales Leben führen.

Sandra Zumpfe: “Mir wäre viel so viel Schönes verwehrt geblieben, hätte ich keine Organspende erhalten.” (Foto: Sandra Zumpfe)

“Mir geht es gut. Ich habe immer den Mut gehabt weiter zu machen, immer daran geglaubt, dass ich stärker bin als die Aufgaben, die mir das Leben stellt. Ich habe immer positiv und optimistisch in die Zukunft geschaut und darauf vertraut, dass es weitergeht” sagt sie heute rückblickend. Sie muss zwar weiterhin Medikamente nehmen, die ihr Immunsystem unterdrücken, da ihr Körper die neuen Organe immer als Fremdkörper ansieht und sie bekämpft, dennoch will sie auch weiterhin immer das Beste aus ihrem Leben machen und wird nicht müde andere daran zu erinnern, wie wichtig Organspenden sind. „Körper von Organspendern können bis zu sieben Menschenleben retten.“ Rund 9.000 Patienten stehen allein in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Nicht nur für sie, sondern auch für sich selbst steht Zumpfe am heutigen Tag der Organspende hinter dem Motto ihres Verbands: „Warum Organe auf Wolken betten? Auf Erden können Sie Leben retten!“ Die zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende findet aufgrund der anhaltenden Coronavirus-Pandemie wie bereits im vergangenen Jahr als Online-Event statt. Nähere Informationen dazu finden sich auf der Homepage der Organisation und auch auf Sandra Zumpfes Seite kann man sich über das Thema Organspende und ihre persönlichen Erfahrungen informieren.

(Foto: Sandra Zumpfe)

eine Nieren-Lebendspende von ihrem Ehemann. Seit der Nierenspende geht es ihr -mit einigen Einschränkungen -gesundheitlich gut.

eine Nieren-Lebendspende von ihrem Ehemann. Seit der Nierenspende geht es ihr -mit einigen Einschränkungen -gesundheitlich gut. Das gespendete Herz sieht SandraZumpfe als ganz großes Geschenk an. Ihren Dank an die Spenderin möchte sie damit ausdrücken, dass sie ihr Leben in vollen Zügen genießt und einfach ganz bewusst lebt. Ihr Appell an alle Unentschlossenen: Denken Sie darüber nach, was man einem Menschen schenkt, wenn man seine Organe spendet. Denken Sie an Ihre Angehörigen, unter welchem Druck sie leiden, wenn sie Ihre Entscheidung zur Organspende im Ernstfall nicht kennen. Lassen Sie sich diese Entscheidung nicht von anderen abnehmen!EinMix aus Live-Sendungen, Direktschaltungen und Videos bietet am 5. Juni 2021 auf der oben genannten Website Wissenswertes, Berührendes und Überraschendes rund um die Organspende und Transplantation. Angehörige von Organspendern, Organempfänger und Wartelistenpatienten sowie Ärzte, Pflegekräfte, Transplantationsbeauftragte, DSO-Koordinatoren und ein Geistlicher beleuchten die Themen aus den unterschiedlichsten Perspektiven.Das Programm wird ergänzt durch Musikbeiträge, Statements von prominenten Botschaftern und Politikern sowie durch Lesungen von Dankesbriefen von Organempfängern. Über einen Interaktionsbereich können die Online-Teilnehmenden live ihre Fragen stellen oder sich in Themenchats mit den Experten austauschen.Begleitet wird der Tag durch weitere virtuelleAktionen, die bereits vor dem 5. Juni 2021 zum Mitmachen einladen, wie eine Challenge in den Sozialen Medien zum Motto „Entscheide Dich“, oder die Aktion 1000, in der 1000 Gründe gesucht werden,einen Organspendeausweis auszufüllen.

eine Nieren-Lebendspende von ihrem Ehemann. Seit der Nierenspende geht es ihr -mit einigen Einschränkungen -gesundheitlich gut. Das gespendete Herz sieht SandraZumpfe als ganz großes Geschenk an. Ihren Dank an die Spenderin möchte sie damit ausdrücken, dass sie ihr Leben in vollen Zügen genießt und einfach ganz bewusst lebt. Ihr Appell an alle Unentschlossenen: Denken Sie darüber nach, was man einem Menschen schenkt, wenn man seine Organe spendet. Denken Sie an Ihre Angehörigen, unter welchem Druck sie leiden, wenn sie Ihre Entscheidung zur Organspende im Ernstfall nicht kennen. Lassen Sie sich diese Entscheidung nicht von anderen abnehmen!EinMix aus Live-Sendungen, Direktschaltungen und Videos bietet am 5. Juni 2021 auf der oben genannten Website Wissenswertes, Berührendes und Überraschendes rund um die Organspende und Transplantation. Angehörige von Organspendern, Organempfänger und Wartelistenpatienten sowie Ärzte, Pflegekräfte, Transplantationsbeauftragte, DSO-Koordinatoren und ein Geistlicher beleuchten die Themen aus den unterschiedlichsten Perspektiven.Das Programm wird ergänzt durch Musikbeiträge, Statements von prominenten Botschaftern und Politikern sowie durch Lesungen von Dankesbriefen von Organempfängern. Über einen Interaktionsbereich können die Online-Teilnehmenden live ihre Fragen stellen oder sich in Themenchats mit den Experten austauschen.Begleitet wird der Tag durch weitere virtuelleAktionen, die bereits vor dem 5. Juni 2021 zum Mitmachen einladen, wie eine Challenge in den Sozialen Medien zum Motto „Entscheide Dich“, oder die Aktion 1000, in der 1000 Gründe gesucht werden,einen Organspendeausweis auszufüllen. Zahlen, Daten und Fakten hinter den Aktionen•Die Entscheidung zur Organspende kann in einem Organspendeausweis, in einer Patientenverfügung oder idealerweise in beiden Dokumenten vermerkt werden. Ab 2022 steht dazu auch ein Online-Register zur Verfügung.•In nur etwa 38 Prozent aller Fälle, in denen im vergangenen Jahr die Möglichkeit zu einer Organspende bestand, war der Wille des Verstorbenen schriftlich (17,6 Prozent) oder mündlich (20,0 Prozent) dokumentiert.•Oft sind es die Angehörigen, die um eine Entscheidung zur Organspende gebeten werden. Die eigene Entscheidung nimmt im Ernstfall die Last von der Familie.•Trotz der Coronavirus-Pandemie konnten im Jahr 2020 in Deutschland durch 3.016 nach dem Tode gespendete Organe Leben gerettet werden.•Viele Organempfänger feiern zweimal im Jahr Geburtstag: ihren eigentlichen und den Tag ihrer Transplantation.•Rund 9.000 Patienten stehen allein in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan.•Im März 2022 tritt das Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft in Kraft. Es sieht vor, dass die Menschen an unterschiedlichsten Stellen wie Behörden, Ämtern, Hausärzten und Fahrschulen über Organspende aufgeklärt und zu einer Entscheidung motiviert werden.Pressemitteilung vom 1.6.2021, Sandra Zumpfe, Haar, Mitglied im Bundesverband der Organtransplantiertene.V. (BDO)