In der letzten Jahreshauptversammlung der Krieger- und Soldatenkameradschaft Harthausen wurde der Wunsch zur Gründung einer Böllerschützengruppe vorgetragen. Während der Versammlung zeigten 7 Mitglieder Interesse. Nun hat Vorstand Alfons Bauer Vereinsmitglieder eingeladen, um die Vorgehensweise einer Gründung zu besprechen.
Dabei wurde man sich schnell einig, dass dies für den Einzelnen eine finanzielle Belastung sein kann. Es komme schnell 1.500 Euro für die Erstausstattung zusammen. Man benötigt ein einheitliches Gewand und einen Handböller. Hinzukommen noch Folgekosten für Pulver, Gebühren und Versicherungen. Einigkeit herrschte, dass die zu gründende Gruppe finanziell durch die Vereine unterstützt werden müsse. Auch Grasbrunns 1. Bürgermeister Klaus Korneder, der an der Besprechung teilnahm, stellte eine Unterstützung der Gemeinde Grasbrunn in Aussicht.
Des Weiteren war man sich einig, dass die Gruppe mindestens 12 bis 15 Personen umfassen sollte. Hier werden die Harthauser Vereinsvorstände gebeten, Interessenten zu werben und zu finden. Die Frage, ob die Böllerschützen einen eigenen Verein gründen sollten oder unter einen bestehenden Verein geführt werden, wurde durch den 1.Schützenmeister Franz Voglsinger beantwortet. Er regte an, dass die Böllerschützen beim Harthauser Schützenverein Frohsinn angesiedelt werden, da in der Regel Böllerschützen auch Mitglied beim Bayerischen Sportschützenbund sind. Dies würde sich auch günstig auf die notwendige Versicherungen auswirken. Einigkeit herrschte auch bei den Anlässen zum Böllerschießen. Das Schießen sollte nicht willkürlich gewählt oder gegen Bezahlung erkauft werden, sondern nur zur Pflege für Brauchtum und Tradition dienen. Es wurde angeregt, eine Versammlung mit den Interessenten abzuhalten und wenn sich genügend melden, steht einer Gründung nichts mehr im Wege.
Mit Robert Spann und Wilhelm Zeder hat Harthausen zwei ausgebildete Böllerschützen, welche die Harthauser Kanone bedienen. Eigentümer der Kanone ist die Krieger- und Soldatenkameradschaft Harthausen. Spann ist seit 30 Jahren Kanonier. Geschossen wird in der Regel beim Kriegerjahrtag, an Fronleichnam und bei der Beerdigung eines Mitglieds.
Die Ausbildung für das Böllerschießen erfolgt beim Gewerbeaufsichtsamt mit einem Lehrgang zur Erlangen der Fachkunde. Dieser Lehrgang schließt mit der Prüfung und dazugehörigem Zeugnis ab. Mit diesem Zeugnis kann man beim Landratsamt die Erlaubnis nach § 27 Sprengstoffgesetz beantragen. Das Böllern selbst hat eine traditionsreiche Geschichte, die bis ins ausgehende 15.Jahrhundert zurück reicht.